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2020-09 Roger Keusch

  • Name des Alumni: Roger Keusch
  • Monat: Alumni des Monats September 2020
  • Position/Job: Leiter Marketing und Verkauf FC Aarau AG
  • Statement: Diese Weiterbildung eignet sich für Sportfunktionäre, welche ihr Wissen vertiefen wollen und ihr Netzwerk erweitern möchten.
  • Profilbild Alumni:
  • Kurzvorstellung Alumni:

    Geboren und aufgewachsen im Kanton Aargau in der Schweiz, trat Roger Keusch bereits als 7-jähriger Knirps dem ortsansässigen Fussballverein bei und durchlief sämtliche Juniorenstufen bis zur A-Jugend. In dieser Zeit lernte er, sich im Team zu integrieren und auch durchzubeissen, wenn es einmal nicht nach seinen Vorstellungen verlief. In der C- und B-Jugend wurde er auch zum Teamkapitän ernannt und zusammen erlangte das Team zwei Vizemeistertitel. Der Gewinn des Aargauer-Cup in der A-Jugend, und dies jahrgangsmässig als B-Jugend-Spieler, gehörte zu Roger Keusch’s sportlichen Highlights in dieser Zeit. Heute ist er begeisterter Allroundsportler, und man trifft ihn in seiner Freizeit auf seiner Schwimmstrecke im Hallwilersee, auf dem Rennrad in der Zentralschweiz, auf seiner Joggingstrecke in der Region und im Winter auf den Bündner Skipisten an.

    Nach dem kaufmännischen Abschluss erlangte Roger Keusch einige Jahre später das Diplom zum dipl. Verkaufsleiter. Sein beruflicher Werdegang in den folgenden Jahren zeigt seine Passion und Leidenschaft für den Sport auf. Als Account Manager für den US Sportmulti NIKE war er einige Jahre in der Schweiz und in Österreich unterwegs, bevor er den Schritt in die Sportvermarktung wagte. Die grosse Bühne der Schweizer Sportwelt stand ihm offen. Spannende Projekte u.a. beim HC Davos, Grasshopper Club Zürich, Schweizerischen Fussballverband mit dem Schweizer Cup und der A-Nationalmannschaft und später auch beim Handballverband durfte er teils als Projektverantwortlicher mitbegleiten. Von 2010 bis 2013 lebte Roger Keusch am Rheinknie und konnte als Sponsoringmanager für den FC Basel 1893 viele magische Nächte im Schweizer Fussball miterleben und im Hintergrund organisieren.

    Seit Juli 2013 ist Roger Keusch als Leiter Marketing, Verkauf und Merchandising beim Fussballclub FC Aarau tätig. Seine immense Erfahrung rund um das Thema Sportmarketing, Hospitality und Stadionvermarktung verhalf dem Verein, welcher damals frisch in die Super League aufgestiegen war, strukturiert und professionell nach aussen aufzutreten. Roger Keusch ist bei den Kunden (Sponsoren & Partnern) und im ganzen Fussball-Club Aarau eine anerkannte und respektierte Persönlichkeit. Seinen langersehnten beruflichen Traum beim FC Aarau, den Umzug in ein neues Stadion zu verwirklichen, konnte sich der CAS-Sportmanager Roger Keusch bis heute leider nicht erfüllen. Die Leidenschaft für den Sport im Allgemeinen und den Fussball verbunden mit dem Stadion-Entertainment im Speziellen bleibt jedoch ungebrochen hoch. Dies nicht zuletzt dank der Teilnahme am CAS Sportmanagement, als Teil der tollen und begeisterungsfähigen 2019er-Klasse.

    Roger Keusch’s Devise ist und bleibt die Gleiche: Der Sport, die Mannschaft und die Erfolge der Athleten und Athletinnen stehen im Vordergrund und er stellt im Hintergrund die Weichen für die dafür notwendigen und bestmöglichen Rahmenbedingungen.

  • Interview:
    • Frage: Frage 1: Herr Keusch, Sie durften bereits viele Erfahrungen im Sportbereich sammeln und sind in der Branche ein angesehener Mann. Wieso haben Sie sich dennoch für die Weiterbildung zum zertifizieren Sportmanager an der Universität St. Gallen entschlossen?, Antwort:

      Ausschlaggebend für diese Weiterbildung war für mich sicherlich der gute Ruf der Universität St. Gallen und in diesem CAS ihre Zusammenarbeit mit dem Fussballclub Schalke 04. Die Themen Führung und Leadership sowie auch Sportmanagement interessieren mich sehr. Der hohe Praxisbezug in der Ausbildung war mir wichtig. Die Themen rund um die Digitalisierung waren spannend und nun gilt es dies, dort wo möglich, auch umzusetzen. Persönlich wünsche ich mir, dass die Uni SG ein «DAS» bis hin zu einem «MAS» im Bereich «Sportmanagement» anbietet.

    • Frage: Frage 2: Derzeit sind Sie Leiter Marketing und Verkauf beim Schweizer Fussballverein FC Aarau. Welche Aufgaben bringt diese Tätigkeit mit sich?, Antwort:

      Einen spannenden Mix zwischen operativen, planerischen und strategischen Tätigkeiten - Planerisch und operativ, aus Sicht des Marketings und Sponsorings, die unterschiedlichsten Themen festlegen und im Stadion teils zusammen mit unseren Kunden umzusetzen. Ein aktuelles Thema ist die Investition in das LED-Perimeter-Bandensystem. In diesem Projekt fliessen strategische, planerische und operative Überlegungen mit ein. Das Ganze steht ab Ende Oktober 20 bereit. Wer das altehrwürdige Stadion Brügglifeld kennt, kann vielleicht erahnen, welchen immensen Aufwand wir hier betreiben. Jedoch ist es der richtige Zeitpunkt auch hinsichtlich Stadionneubau «Torfeld-Süd».

      , Bild:
    • Frage: Frage 3: Die Universität St. Gallen führt den Sportmanagement-Lehrgang mit einem grossen deutschen Fussballverein durch. Inwiefern ist diese Kooperation für einen Marketingverantwortlichen aus der vermeintlich «kleinen» Schweizer Liga dennoch interessant?, Antwort:

      Interessant und immer wieder beeindruckend. Ich durfte bereits einige grossartige Fussballstadien in Europa besuchen. Es ist halt alles etwas grösser als in der Schweiz. Ich habe während dem CAS herausgefunden, dass sich Schweizer Superligisten in keiner Form hinter ihrer Leistung verstecken müssen, diese leisten genauso gute Arbeit wie die Clubs in der ersten und zweiten Bundesliga in Deutschland.

    • Frage: Frage 4: In wenigen Tagen werden Ihre Nachfolger die ersten Modultage auf Schalke erleben. Was macht den Studienort „Veltins-Arena“ aus Ihrer Sicht besonders?, Antwort:

      Fussball pur! Beeindruckend, dass es eine Infrastruktur gibt, welche alles beinhaltet: ein modernes Stadion mit der Veltins-Arena, das alte Stadion (Parkstadion) wird immer noch genutzt, Geschäftsstelle, Fan-Shop, Nachwuchsabteilung, Trainingsplätze, Medical Center, Hotel. Alles an einem Ort. Für jeden Fussballer, für jede Fussballerin und natürlich auch für alle Sportmanager/innen eine Oase der Glückseligkeit.

    • Frage: Frage 5: Sie haben schon diverse Weiterbildungen besucht. Wie unterschied sich die Sportmanagement-Weiterbildung an der Universität St. Gallen von Ihren bisherigen Abschlüssen?, Antwort:

      Die Intensität in den einzelnen Modulwochen war hoch und nach dem Unterricht war nicht Schluss. In den Lern- und Projektgruppen wurde teils bis Mitternacht weitergearbeitet. Für mich war wichtig, dass ich die jeweiligen Module konzentriert in einer Woche erarbeiten und mit einem Schlusstest abschliessen konnte. Der Austausch unter den Studenten war durch die Module sicherlich intensiver, da man auch die Abende etc. miteinander verbrachte. Eine aktive Teilnahme während dem Unterricht (Präsentationen, Gruppenarbeiten etc.) war von grossem Vorteil.

    • Frage: Frage 6: Momentan ist das Bewerbungsfenster für die Weiterbildung 2021 wieder offen. Wem würden Sie vor dem Hintergrund Ihrer Erfahrung den Studiengang empfehlen?, Antwort:

      Diese Weiterbildung eignet sich für Sportfunktionäre, welche ihr Wissen vertiefen wollen und ihr Netzwerk erweitern möchten. Ehemaligen Leistungssportlern und Sportlerinnen, welche beruflich im Sportumfeld bleiben wollen, lege ich diese Ausbildung ebenfalls ans Herz.

    • Frage: Frage 7: Im Rahmen Ihrer beruflichen Karriere durften Sie schon für den führenden Sportartikelhersteller arbeiten und zudem diverse Projekte auf Vereins- und Verbandsseite verantworten. Gibt es ein Projekt, das Ihnen besonders am Herzen lag?, Antwort:

      Nein, das habe ich nicht. Für mich zählt der Moment, bzw. mein Fokus war auf dem Projekt. Dann zählt nur Projekt, das Team, die Planung und Umsetzung, das Zeitmanagement und die Kosten. Natürlich haben wir uns nach der Finalisierung des jeweiligen Projekts geherzt und darauf angestossen. Das ist mir wichtig und ich freue mich auch heute immer wieder, wenn ich ehemalige Weggefährten antreffe und wir über gemeinsame vergangene Erlebnisse sprechen. Aber viel spannender finde ich doch, welche Ideen und Projekte wir «morgen» anpacken wollen…

    • Frage: Frage 8: Ihnen wird nachgesagt, dass Sie über ein ausgezeichnetes Netzwerk im Schweizer Sport verfügen – wie baut man sich so ein Netzwerk auf?, Antwort:

      Der Aufbau eines Netzwerks ist ein langfristiges Projekt, bei welchem es viel Herzblut braucht. Es braucht Zeit - Kontakte wollen gepflegt und Vertrauen muss aufgebaut werden. Es sind auch einige Freundschaften daraus entstanden. Nachhaltigkeit ist nur möglich, wenn man seriös, respektvoll, professionell und vertrauenswürdig ist und seine Versprechen hält.

    • Frage: Frage 9: Sie sind seit über 10 Jahren in leitenden Funktionen in der Sportvermarktung tätig. Welche Entwicklungen haben Sie besonders beeindruckt?, Antwort:

      Wenn ich mich an die Zeit um ab 2007 erinnere, war die Sportvermarktung auf der digitalen Seite noch nicht annähernd so aufgestellt wie heute. Hier gibt es Schweizer Fussball- und Eishockeyvereine, in der obersten Profiliga, welche einen super Job machen.

    • Frage: Frage 10: Wie sieht der Schweizer Fussball im Jahr 2030 aus und wird der FC Aarau endlich in seinem neuen Zuhause, dem Torfeld Süd, angekommen sein?, Antwort:

      Ich wünschte, ich könnte hier einen Fussball aus Glas befragen und in die Zukunft schauen. Nein, im Ernst…
      Es wurde darüber diskutiert und nun dagegen entschieden, ob die Super League aus 12 anstatt aus 10 Mannschaften bestehen soll. Meine Überzeugung dient dem Schweizer Fussball und die oberste Liga in der Schweiz besteht dann aus 12 Clubs. Übrigens, FC Aarau spielt 2030 bereits die fünfte Saison im Torfeld Süd!

      Vielen Dank für das interessante Interview, Herr Keusch!

2020-10 Joko Vogel

  • Name des Alumni: Joko Vogel
  • Monat: Alumni des Monats Oktober 2020
  • Position/Job: Gründer und Co-CEO Cycling Unlimited
  • Statement: Am meisten beeindruckt hat mich der Spirit der Teilnehmenden untereinander. Ich pflege noch heute mit vielen einen regen Austausch
  • Profilbild Alumni:
  • Kurzvorstellung Alumni:

    Mit 22 Jahren hat Joko Vogel seine erste Firma gegründet - ein Bierimport-Unternehmen. Dieses hat er später seinem grössten Kunden verkauft und fünf Jahre danach Compresso mitgegründet, heute eine der führenden Marketing- und Kommunikationsagenturen. Die Agentur beschäftigt 35 Mitarbeiter, die verteilt auf sechs eigenständige Bereiche jeweils den zum Kunden passenden Kommunikationsweg erarbeiten und umsetzen. Nebenbei hat der Zürcher Geschäftsmann einige Hotels und Restaurants eröffnet und weiterverkauft. Ein Mountainbike-Rennen, das er ebenfalls mit zwei Partnern ins Leben gerufen hat, hat er an Ironman International veräussert. Aktuell ist er in diverse Start-ups investiert, unter anderem in die Primeur GmbH, welche die Edelfahrradmarke FACTOR in der Schweiz und Österreich exklusiv vertreibt.

    Die Basis für sein Geschäftswissen hat er sich in der Handelsmittelschule angeeignet. Natürlich sei nicht immer alles glatt gelaufen und er habe Projekte auch abbrechen müssen. Denn was immer er anpackt: «Es muss top sein. Die Qualität muss klar wahrnehmbar sein.»

    Vor zwölf Jahren hat Joko Vogel die «Tortour» mitlanciert. Es ist das grösste mehrtägige Nonstop-Ultracycling-Event der Welt. Es fordert Radsportlern alles ab: In nur zwei Tagen ist eine 1000 Kilometer lange Strecke über mehrere Alpenpässe quer durch die Schweiz zu meistern, Tag und Nacht, solo oder im Team. Gegen 600 Fahrer/innen starten jeweils Mitte August an der «Tortour». Die Teilnehmenden sind Unternehmer, Manager, Radprofis und Ex-Sportler/innen, die nun eine neue Sportart gefunden haben. Joko Vogel fährt jeweils in unterschiedlichem Format mit Freunden mit.

    Im Sommer 2019 hat sich Joko Vogel zudem mit dem früheren Veloprofi Olivier Senn zusammengeschlossen und die Firma Cycling Unlimited AG gegründet – mit dem Ziel, den Radsport in der Schweiz voranzubringen. In einem ersten Schritt übernahm diese vom Sportvermarkter InfrontRingier die Durchführung der Tour de Suisse. Während Senn für die «analoge» Durchführung zuständig ist, will Vogel die Traditionsrundfahrt auch auf digitale Art zugänglich machen. So filmte Rouvy, eine tschechische Online-Indoor-Cycling-Plattform, im letzten Sommer einige der Etappen. Dies hätte den Athleten ermöglichen sollen, sich im Vorfeld auf die einzelnen Teilstücke vorzubereiten. Als sich die Situation rund um Covid-19 zuspitzte, disponierte Vogel um. Mit «The Swiss Digital 5» rief er mit seinem Team innerhalb von vier Wochen ein digitales Pro-Cycling-Rennen ins Leben – eine Weltneuheit mit weltweiter medialer Beachtung, für die Joko Vogel vom Wirtschaftsmagazin Bilanz zu einem der 100 wichtigsten Köpfe der Schweiz gekürt wurde, die die Digitalisierung im Land vorantreiben.

    Joko Vogel ist sich bewusst, dass unter herkömmlichen Umständen ein solches Unterfangen viel mehr Zeit beansprucht hätte. Die Pandemie hat ihm und seinem Team in die Hände gespielt. Die Profiteams suchten verzweifelt nach Möglichkeiten, sich dem Publikum präsentieren zu können. Alles, was Rang und Namen hatte, riss sich darum, beim einzigen Radrennen in der Lockdown-Zeit dabei zu sein. Auch beim Fernsehen standen alle Türen offen, denn Live-Sport war grosse Mangelware.

    So sind Krisen für Joko Vogel immer auch Chancen, um Innovationen voranzutreiben. Die Kehrseite davon hat ihn aber nicht ausgelassen: Er musste die Tour de Suisse absagen. Die Vorbereitungen für die Tour de Suisse 2021 laufen aber bereits auf Hochtouren. Dabei gibt es mehrere Szenarien, wie dieser Traditionsanlass, der einzige nationale Sportanlass der Schweiz, der in allen Sprachregionen stattfindet, durchgeführt werden kann.

  • Interview:
    • Frage: Frage 1: Herr Vogel, die Situation rund um die Coronavirus-Pandemie bedroht viele Wirtschaftszweige … unter anderem die Sportbranche. Wie zuversichtlich blicken Sie auf die Entwicklung des Radsports?, Antwort:

      Ohne die Unterstützungsgelder vom Bund in Millionenhöhe würde der Sport und zwar nicht nur der Profi-Sport in grosse finanzielle Schwierigkeiten geraten. Auch wir als Organisator von Radsportevents sind direkt betroffen und dürfen von diesen Geldern profitieren. Es gilt abzuwarten, wie sich das Jahr 2021 entwickelt. Sollte das Virus auch im 2021 ein grosses Thema sein, wird der Bund nicht darum herumkommen, auch im nächsten Jahr den Sport zu unterstützen. Ansonsten sieht es wohl allgemein schwarz aus für den Sport und da gehört auch der Radsport dazu.

    • Frage: Frage 2: Der Radsport fristet im Vergleich zu anderen Sportarten vor allem in finanzieller Hinsicht immer noch ein Schattendasein. Wie kann man als Athlet in diesen Sportarten finanziell überhaupt überleben?, Antwort:

      Ich bin generell der Meinung, dass der Radsport strukturell schlecht organisiert und vermarktet wird und nur ganz wenige in dieser Sportart wirklich Geld verdienen. Es gibt weltweit vermutlich nicht einmal 5000 Radsportler, die finanziell von ihrem Sport leben können, obwohl dieser eigentlich sehr populär ist und auch eine breite Medienpräsenz hat. Zum Vergleich mit dem Fussball steht dies aber in keinem Verhältnis.

       
    • Frage: Frage 3: Der Lockdown verlangte diesen Frühling nach neuen Wegen, dem Radrennsport, den Profiteams sowie den vielen Fans eine Plattform zu bieten. Mit «The Swiss Digital 5» riefen Sie fast in Rekordzeit ein digitales Pro-Cycling-Rennen ins Leben. Würde eine solche Agilität auch anderen Sportorganisationen gut zu Gesichte stehen?, Antwort:

      Es gibt sicher Sportarten und –organisationen, denen es gut tun würde, sich Gedanken zu machen, wie sie den Sport digitalisieren und noch attraktiver für den Fan oder Zuschauer machen könnten. Dazu braucht es aber Visionen und Mut. Bei vielen Verbänden sind das nicht die grössten Ressourcen, welche vorhanden sind.

       
    • Frage: Frage 4: Wie managen Sie Ihren Alltag, damit in Ihrer anspruchsvollen Position die Freizeit nicht zu kurz kommt?, Antwort:

      Für mich ist Cycling schon seit mehr als 10 Jahren das „neue Golf“. So treffe ich mich regelmässig mit Geschäftspartnern zu Ausfahrten und bespreche gewisse Dinge auf dem Fahrrad. So gelingt es mir sehr gut eine einigermassen vernünftige Work-Live-Balance zu finden.

    • Frage: Frage 5: Sie wurden vom Wirtschafsmagazin BILANZ vor Kurzem zu einem der wichtigsten 100 Köpfe der Schweiz gekürt, die die Digitalisierung im Land vorantreiben. Was bedeutet diese Auszeichnung für Sie?, Antwort:

      Die Auszeichnung habe ich zwar als Person erhalten. Dahinter steht aber ein ganzes Team, welches eine tolle Arbeit geleistet hat. Es macht mich natürlich stolz und bestätigt mir, dass wir mit der Modernisierung und Digitalisierung des Radsportes und im Speziellen mit der Tour de Suisse auf dem richtigen Weg sind. Mit Cycling Unlimited, zu der nebst der Tour de Suisse auch Digital Swiss 5, TORTOUR Ultracycling & Gravel und das Alpenbrevet gehören, möchten wir mittelfristig  zur modernsten und innovativsten Plattform im Radsport zählen. Dazu brauchen wir aber auch Partner, die diesen Weg mit uns gehen wollen und Mut beweisen, der sich hoffentlich für alle auszahlen wird.

      , Bild: Mirjam Kluka / www.kluka.ch
    • Frage: Frage 6: Sie sind erfolgreicher Unternehmer und Investor. Was bewog einen so erfahrenen Mann wie Sie dazu, nochmals die Schulbank zu drücken?, Antwort:

      Wenn man in der Berufswelt auf dem aktuellen Stand sein möchte, ist es unumgänglich, sich regelmässig weiterzubilden und die Komfortzone zu verlassen. Das CAS Sportmanagement hat mich darum angesprochen, weil ich meine Passion mit der Auffrischung meiner Erfahrung verbinden konnte und zugleich ein spannendes Netzwerk erweitern durfte.

    • Frage: Frage 7: Welche Erinnerungen verbinden Sie mit dieser Weiterbildung?, Antwort:

      Für mich war es sehr motivierend zu spüren, wie sich alle Teilnehmer interessiert für die Sache, dem zu Lernenden, zeigten. Die Gespräche und Erfahrungsberichte aus den verschiedensten Bereichen waren sehr kurzweilig und spannend. Am meisten beeindruckt hat mich der Spirit der Teilnehmer untereinander. Ich glaube, wenn unsere Klasse ein Sportteam gewesen wäre, wären wir Meister geworden. Ich pflege noch heute mit vielen einen regen Austausch.

    • Frage: Frage 8: Wie war der Umgang unter den Kommilitonen und mit den Lehrenden?, Antwort:

      Sehr befruchtend und fokussiert. Halt auch wie Sportler normalerweise sind. Im Training alles zu geben um dann beim Wettkampf fokussiert das Ziel zu erreichen, welches man sich gesetzt hat.

      , Bild:
    • Frage: Frage 9: Es scheint so, dass alles was Sie anpacken, zu Gold wird. Wo sehen Sie im Rückblick die Erfolgsfaktoren?, Antwort:

      Ja, ganz so einfach wie es aussieht ist es natürlich nicht. Was mich auszeichnet sind Begeisterungsfähigkeit, Visionen, Ideen und ein Gespür für Entwicklungen und Trends zu haben und dies aber auch entsprechend zu filtern und gegebenenfalls anhand eines erarbeiteten Konzepts umsetzen zu können. Dies ist aber nur mit den richtigen Menschen um sich herum möglich. Alles was ich mache muss einen Sinn haben und auch in irgendeiner Form Spass bereiten. Und wenn Alle Spass haben, motiviert und beharrlich sind, dann ist der Erfolg meist nicht allzu weit weg. Ab und zu braucht es einfach etwas mehr Geduld. Wie im Sport halt auch. Die einen haben schon sehr früh Erfolg und die anderen etwas später. Man muss aber auch bereit sein die Konsequenzen zu tragen, wenn einmal etwas nicht funktioniert, die Übung abzubrechen. Das ist hart und bedarf auch Mut. Schliesst sich eine Tür, öffnet sich an einem anderen Ort wieder eine neue.

      Vielen Dank für das inspirierende Gespräch, Herr Vogel!

2019-04 Christian Ehrenberg

  • Name des Alumni: Christian Ehrenberg
  • Monat: Alumni des Monats April 2022
  • Position/Job: Geschäftsführer Samsonido GmbH & Mitglied im Aufsichtsrat des 1. FC Nürnberg
  • Statement: Momente, in denen sich Identifikationen, Identität oder auch die Authentizität eines Vereins zeigen, sind Schlüsselmomente. Dass sie passieren, hat aber natürlich immer eine Vorgeschichte.
  • Profilbild Alumni:
  • Kurzvorstellung Alumni:

    Der gelernte Gross- und Aussenhandelskaufmann Christian Ehrenberg konnte Ende der 90er-Jahre sein Hobby "Musik & Medien" zum Beruf machen. Seit dem Jahr 2001 ist er als Berater und Projektbetreuer in diesem Bereich selbständig. 2007 kam er dann zum Medienunternehmen Samsonido GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main und leitet dieses seit 2015 als Geschäftsführer. Christian Ehrenberg war zudem als Dozent für diverse Bildungseinrichtungen tätig. Von 2011 bis 2014 und seit Oktober 2015 bis heute ist Christian Ehrenberg Mitglied im Aufsichtsrat des 1. FC Nürnberg. Dieses Ehrenamt bewog ihn, sich für den ersten Jahrgang der CAS Sportmanagement-Weiterbildung an der Universität St. Gallen zu bewerben, welche er im Juni 2015 erfolgreich abschloss. Das Thema seiner Abschlussarbeit „der Fussball im Spannungsfeld zwischen Kommerzialisierung und Volkssport“ verfolgt ihn auch heute noch stark.

  • Interview:
    • Frage: Frage 1: Chris, kannst du dich noch an den ersten Studientag in St. Gallen erinnern – bestimmt ein ungewohntes Gefühl, im Alter von 41 Jahren wieder die Schulbank zu drücken?, Antwort:

      Ja, nach einer langjährigen eigenen Dozententätigkeit war der Perspektivwechsel schon sehr interessant und zu Beginn auch ein bisschen gewöhnungsbedürftig. Aber diese Anspannung ist sehr schnell verflogen, denn sofort wurde mir klar, dass es die absolut richtige Entscheidung war, noch einmal in die Rolle des Schülers zu schlüpfen.

    • Frage: Frage 2: Wieso hast du dich für die Sportmanagement-Weiterbildung an der HSG entschieden?, Antwort:

      Für mich war der damalige Kooperationspartner FC Schalke 04 ein wesentlicher Aspekt bei der Entscheidung. Und natürlich hat die Universität St. Gallen international einen sehr guten Ruf. Ich versprach mir von dieser Kooperation, Theorie und Praxis dieses hochkomplexen Themas bei den Lehrinhalten ideal verbinden zu können. Das hat sich im Nachhinein auch absolut bestätigt. Ich bin aber auch der festen Überzeugung, dass der neue Weg mit verschiedenen Sportklubs, -verbänden und sportnahen Unternehmen als Partner noch spannendere Praxiseinblicke bietet, da man auch sehr viel vom sportartenübergreifenden Austausch profitieren kann.

    • Frage: Frage 3: Wem empfiehlst du den Studiengang?, Antwort:

      All jenen, die im Profisport Verantwortung übernehmen müssen bzw. wollen. Meine eigene Situation als Aufsichtsrat eines Fussball-Bundesligisten zu Beginn meiner Amtszeit ist vielleicht ein gutes Beispiel. Natürlich beschäftigt man sich intensiv mit dem eigenen Verein und den sportlichen wie wirtschaftlichen Abläufen der Branche. Aber in der Praxis ist man schlicht ein Quereinsteiger, ein „Newbie“. Diese Erkenntnis fällt einigen ziemlich schwer, wie ich inzwischen weiss. Mir war aber schnell klar, dass Engagement, Networking und „Learning by doing“ schlicht nicht ausreicht, um mich in einer sich im Umbruch befindenden Branche zurechtzufinden und sie proaktiv im Rahmen meiner Möglichkeiten mitzugestalten.  

    • Frage: Frage 4: Du beschäftigst dich seit dem Lehrgang intensiv mit dem Thema „ Fussball im Spannungsfeld zwischen Volkssport und Kommerzialisierung“. Kannst du unseren Leser/innen bereits einige spannende Erkenntnisse verraten?, Antwort:

      Das ist natürlich ein sehr komplexes Thema, welches auch bei jedem Verein unterschiedlich gelagert ist, weil die Aufgaben bzw. Problemstellungen anders sind. Kurz und knapp auf einen Satz verkürzt: Alle Player des Profifussballs sollten den hohen soziokulturellen Wert des Fussballs für die Gesellschaft achten und zusätzlich zum profitorientierten Streben im Rahmen ihrer Möglichkeiten dafür einstehen. Es wird eine „Investition“ sein, die sich auszahlt, da bin ich mir ganz sicher.

    • Frage: Frage 5: Sport ist geprägt durch Emotionen. Inwiefern können Fussballvereine trotzdem wie Wirtschaftsunternehmen geführt werden?, Antwort:

      Im Vergleich zu einem „normalen“ Wirtschaftsunternehmen nimmt der emotionale Part eine sehr grosse Rolle ein, nahezu jeder Arbeitsschritt in einem Verein ist davon betroffen. Natürlich sind Profifussballvereine unabhängig von ihrer Rechtsform bereits seit langem Wirtschaftsunternehmen. Aber eben ganz besondere, gerade aufgrund der Emotionalität und weil sie sich an jedem Wochenende mit einem Konkurrenten im direkten Wettkampf messen müssen. Wer sich im Fussballgeschäft engagiert, muss diese Besonderheiten annehmen und sich aneignen. Vor allem der Umgang mit der Emotionalität muss gelernt werden. Nicht zuletzt dieser Sonderstatus bringt Vereine wie den FC Schalke 04 ja dazu, sich den „Nachwuchs“ für die Branche wie z. B. im Rahmen des CAS-Lehrgangs selbst auszubilden.

    • Frage: Frage 6: Welche Rolle spielen Begriffe wie Identität, Identifikation und Authentizität im Bezug auf die Fussball- bzw. Fankultur?, Antwort:

      Es sind Schlagworte, die sicherlich in keinem Leitbild eines Vereins fehlen. Ob sie mit Leben gefüllt werden, ist allerdings nur selten eine Frage von Vorgaben oder Leitsätzen - frei nach Forrest Gump’s Mutter: „Authentisch ist der, der Authentisches tut“. Authentizität ist weder planbar noch kann es per Vorstandsbeschluss entschieden werden. Wenn z. B. nach unserem verlorenen Relegationsspiel gegen Eintracht Frankfurt, bei dem wir dem Ergebnis nach denkbar knapp wegen einem Tor den Aufstieg verpasst haben, 40.000 Fans unsere Mannschaft beklatschen und sie mit „You’ll never walk alone“ wieder aufrichten… wie sollten sie für so einen Moment jemals ein Drehbuch schreiben? Momente, in denen sich Identifikation, Identität oder auch die Authentizität eines Vereins zeigen, sind Schlüsselmomente wie der eben beschriebene. Dass sie passieren, hat aber natürlich immer eine Vorgeschichte.

    • Frage: Frage 7: Knapp vier Monate nach der Weiterbildung hast du das Amt im Aufsichtsrat des 1. FC Nürnberg wieder aufgenommen. Welche Tätigkeiten bringt diese ehrenvolle Aufgabe mit sich?, Antwort:

      Wie in den meisten anderen deutschen Vereinen definiert sich die Arbeit des Aufsichtsrats vornehmlich durch die Beratung und Kontrolle des Vorstands. „Ehrenvoll“ ist übrigens gleichbedeutend mit Ehrenamt. Meine acht Kollegen und ich erhalten keine Aufwandsentschädigung. Dennoch bereitet es grosse Freude, dieses Amt zu bekleiden und nicht zuletzt auch das Erlernte aus dem CAS-Lehrgang anzuwenden. Zumal wir wie auch alle unsere Mitbewerber mit der digitalen Transformation im Profifussball ein echtes Megathema vor der Brust haben. Offen sein für neue Ideen, klar und kompromisslos bei dem, was ich im Verein und beim Fussball allgemein aus Überzeugung als erhaltens- und schützenwert erachte sowie die Ruhe, mittel- und langfristige Zielsetzungen nicht durch kurzfristige Ergebnisse auf dem Rasen aus den Augen zu verlieren. Letzteres fällt dem Fussballfan in mir naturgemäss am schwersten, aber hier waren vor allem Gespräche und Kontakte zu meinen Studienkollegen sehr hilfreich, die sich schon wesentlich länger in der Branche engagieren und die ich auch heute noch gerne um Rat frage.

    • Frage: Frage 8: Mit deinem branchenspezifischen Know-how bist du bestimmt ein gesuchter Mann in der Sportwelt. Kommt für dich in naher Zukunft auch ein hauptberufliches Engagement im Sportbereich infrage?, Antwort:

      Ich führe momentan viele interessante Gespräche und bereite Projekte und Ideen, die mir am Herzen liegen, auf ihre „Marktfähigkeit“ vor. Natürlich geht es dabei massgeblich um den Einklang von wirtschaftlich sowie sportlich erfolgreicher Vereinsarbeit auf der einen Seite und dem soziokulturellen Aspekt des Fussballs auf der anderen. Erstaunlicherweise erfahre ich das grösste Interesse von Seiten der Sponsoren und potenziellen Investoren aus der Private-Equity-Branche, die sich im Fussballsport engagieren bzw. dies vorhaben. Im Hinblick auf meine Antworten zu Ihren vorherigen Fragen freut mich das ehrlich gesagt am meisten. Selten musste ich sehr viel Überzeugungsarbeit leisten, warum der Fussball meiner Meinung nach „Volkssport“ bleiben muss, damit alle „Mitspieler“ langfristig davon profitieren können. Einen Satz aus einem dieser Gespräche möchte ich gerne weitergeben: „Was nützt uns die dritte Reihe einer virtuell bespielten Werbebande, wenn wir uns beim Kameraschwenk über das Stadion fragen müssen, wo denn all die Zuschauer geblieben sind.“ 

    • Frage: Frage 9: Als Geschäftsführer der Samsonido GmbH bist du zudem in der Medienindustrie tätig. Wo verortest du den Schwerpunkt Ihres Unternehmens?, Antwort:

      Wir beraten Unternehmen im Film- und Musikbereich und fungieren bisweilen auch als Investor und Initiator von neuen Ideen. Aber natürlich bleibt auch mein Hauptberuf nicht von Überschneidungen in die Fussballwelt verschont. Aktuell stehen wir im Planungs- und Entstehungsprozess eines Sportpodcast-Projekts mit einem langjährigen Partner aus dem Digitalvertrieb. Ganz ohne Fussball geht es eben schon lange nicht mehr.  

      Vielen Dank für die interessanten Einblicke, lieber Chris!

2020-04 Heiko Westermann

  • Name des Alumni: Heiko Westermann
  • Monat: Alumni des Monats April 2020
  • Position/Job: Co-Trainer Deutschland U15 & ehem. deutscher Nationalspieler
  • Statement: Mich hat die Relevanz und der Praxisbezug der Inhalte beeindruckt. Du lernst sozusagen vom praktischen Lernen.
  • Profilbild Alumni:
  • Kurzvorstellung Alumni:

    Heiko Westermann wurde am 14. August 1983 in Alzenau (Bundesland Bayern) geboren, wo er auch viele Jahre seiner fussballerischen Ausbildung absolvierte. Im Jahr 2000 wechselte er im Alter von 17 Jahren zur SpVgg Greuther Fürth, wo er schrittweise an die erste Mannschaft herangeführt wurde. Es folgten seine ersten Profieinsätze für die «Kleeblätter» in der 2. Bundesliga. In der Folge absolvierte er zahlreiche Partien für Arminia Bielefeld, Schalke 04 und den Hamburger SV. Westermann brachte es in seinem Heimatland auf beachtliche 318 Bundesliga-, 83 Zweitliga- sowie 34 DFB-Pokalspiele.

    Heiko Westermann spielte in der Regel in der Innenverteidigung, teilweise wurde er aber auch als Aussenverteidiger oder als defensiver Mittelfeldspieler eingesetzt. 2015 zog es ihn dann ins Ausland. Er sammelte Erfahrungen in der spanischen Liga bei Betis Sevilla, in den Niederlanden beim renommierten Verein Ajax Amsterdam und in Österreich bei Austria Wien. Hinzu kommen noch internationale Einsätze in der Champions League und Europa League. Darüber hinaus lief er 27-mal für die deutsche Nationalmannschaft auf und erzielte dabei vier Tore. An der EM 2008 in der Schweiz und Österreich wurde Heiko Westermann mit dem DFB-Team Vize-Europameister.

    Nach einer fast 18-jährigen Profikarriere widmet sich Westermann nun seiner «Karriere nach der Karriere». Im Jahr 2018 schloss er die CAS Sportmanagement-Weiterbildung an der Universität St. Gallen erfolgreich ab. Seit letztem Sommer ist er als Co-Trainer der deutschen U-15-Nationalmannschaft tätig und gibt dort seine über Jahre gesammelten Erfahrungen auf allen Ebenen des Profifussballs an die Nachwuchsspieler weiter.

  • Interview:
    • Frage: Frage 1: Herr Westermann, für viele Sportler ist der Tag 1 nach der aktiven Profikarriere eine extreme Umstellung. Waren Sie auf das Leben nach dem Sport vorbereitet?, Antwort:

      Ja, so gut wie möglich. Ich hatte das Glück, dass ich in meiner Karriere einen guten Berater bzw. ein gutes Management hatte, das mich auch in meiner «Karriere danach» unterstützt und zwar nicht nur in sportlicher, sondern auch in finanzieller Hinsicht. Ich wurde also gut auf mein Leben nach der Profikarriere vorbereitet.

      Komplett aus dem Sport bzw. aus dem Fussball rauszukommen, ist aber extrem schwer. Dieser Nervenkitzel, wenn man ins Stadion einläuft, fehlt mir schon. Ich habe am Ende meiner Karriere den Wechsel zu Austria Wien bewusst gewählt. Wenn du wieder vor 7’000 Leuten spielst, ist es einfacher aufzuhören als in vollen Stadien mit 60'000 Zuschauern. Dann ist der Sprung extrem gross.

    • Frage: Frage 2: Was würden Sie vor dem Hintergrund Ihrer Erfahrungen aktiven Sportlern im Hinblick auf ihre «Karriere nach der Karriere» mit auf den Weg geben?, Antwort:

      Ich würde auf jeden Fall alles aufsaugen. Ich würde viele Sachen auch hinterfragen wie z. B. die Arbeit des Trainers oder des Sportdirektors. Wieso macht er das so? Würde ich das auch so machen? Wie führt er seine Mannschaft? Wie stellt er diese zusammen?

      Und wenn möglich, würde ich auch jedem Spieler empfehlen, bei Gelegenheit mal ins Ausland zu wechseln, um eine neue Kultur und Sprache kennenzulernen. Das hilft später alles, um schneller herauszufinden, was man überhaupt will.

    • Frage: Frage 3: Sie durften 27-mal für Ihr Land auflaufen. Können Sie uns dieses Gefühl beschreiben?, Antwort:

      Das ist eines der schönsten Gefühle im Leben, wenn die Nationalhymne gespielt wird und du dich mit einem starken Team mit den Besten der Welt messen darfst. Ich glaube, dass es für alle Fussballer/innen bzw. Sportler/innen ein Traum ist, für das eigene Land aufzulaufen.

    • Frage: Frage 4: Zudem dürfen Sie mit 318 Einsätzen und 28 Toren auf zahlreiche sportliche Höhepunkte in der Bundesliga zurückblicken. Gibt es Momente, an die Sie sich besonders gerne zurückerinnern?, Antwort:

      Ich war immer ein Teamplayer und habe es genossen, unter den Leuten zu sein und gemeinsam Spiele zu gewinnen. Das war natürlich in meinen Anfangszeiten bei der SpVgg Greuther Fürth, bei Arminia Bielefeld und Schalke 04 intensiver. Da war der Zusammenhalt noch grösser als heutzutage. Da hat man viel in der Gemeinschaft gemacht. Es gab für mich nichts Schöneres, als wenn du 90 Minuten mit deiner Mannschaft alles rausgehauen hast und zusammen Siege feiern konntest. Klar freute ich mich, wenn ich eine gute Leistung abgeliefert hatte, aber Einzelerfolge standen für mich nie im Vordergrund.

    • Frage: Frage 5: Im April 2018 nahmen Sie die Weiterbildung zum zertifizierten Sportmanager an der Universi-tät St. Gallen in Angriff. Wie fühlte es sich an, wieder einen ganzen Tag im Schulzimmer zu sitzen?, Antwort:

      Die ersten Tage waren hart oder besser gesagt sehr intensiv für mich. Es war natürlich eine grosse Umstellung für mich, aber es hat riesig Spass gemacht. Mir hat es richtig gut gefallen, dass während dem Unterricht alles sofort in die Praxis umgesetzt wurde. Du lernst sozusagen vom praktischen Lernen und das ist extrem wichtig, damit du es so schnell wie möglich auch verstehst und mögliche Anwendungsfelder erkennst.

      , Bild:
    • Frage: Frage 6: Nach dem erfolgreichen Abschluss des Lehrgangs haben Sie auf Instagram erwähnt, dass Sie «grossartige Leute» kennengelernt haben. Was haben Sie so geschätzt an Ihren Kommilitonen?, Antwort:

      Die Zusammensetzung des Teilnehmerfelds war sehr spannend. Es waren ja nicht nur Sportler dabei. Es gab Teilnehmer, die mit Sport wenig zu tun hatten, aber dafür bspw. schon mehrere Firmen gegründet haben. Meiner Meinung nach hatten wir eine einmalige Gruppe, weil wir uns super verstanden haben und sich jeder mit jedem ausgetauscht hat. Da konnte man schon sehr viel profitieren und wie man sieht, haben wir auch heute noch sehr viel Kontakt und das wird auch in Zukunft bestimmt so bleiben.

    • Frage: Frage 7: Sie sind nun seit dem letzten Jahr Co-Trainer bei der deutschen U-15-Nationalmannschaft – sicherlich eine sehr lehrreiche Zeit für Sie?, Antwort:

      Ich denke, dass dieses Amt für mich eine super Einstiegsmöglichkeit ins Trainermetier ist. Es macht grossen Spass mit den grössten Talenten im deutschen Fussball zusammenzuarbeiten. Auch die Trainerteams sind sehr gut zusammengestellt. Deshalb habe ich mich ziemlich schnell für den DFB entschieden, weil du von topausgebildeten Leuten lernen kannst, die Bereiche abdecken, in denen du noch Nachholbedarf hast. Neben dieser Tätigkeit beim DFB habe ich am Anfang des Jahres zahlreiche Hospitationen in Spanien gemacht, um mich persönlich weiterzuentwickeln.

    • Frage: Frage 8: Gibt es einzelne Modultage, die besonders wertvoll für diese Funktion sind?, Antwort:

      Das ist schwierig zu sagen, weil ich von jedem Modultag etwas mitgenommen habe. Ich glaube aber, dass der zwischenmenschliche Part – sprich die Modulblöcke «Leadership» und «soziale Kompetenz im Sport» - für mich die zwei herausragenden Module waren.

    • Frage: Frage 9: Wo sehen wir Heiko Westermann in fünf bis zehn Jahren – vielleicht an der Seitenlinie eines Bundesligavereins?, Antwort:

      Auf jeden Fall im Sport. Natürlich macht mir der Job als Trainer sehr viel Spass. Ich könnte mir auch eine Tätigkeit als sportlicher Leiter vorstellen. Mir ist es aber zuerst einmal wichtig, diese Zeit zu nutzen, um Erfahrungen zu sammeln. Viele Experten aus dem Sportbusiness haben mir dazu geraten, mir diese Zeit zu nehmen.

      Vielen Dank für das interessante Gespräch, Herr Westermann!

2020-01 Martina Freyenmuth

  • Name des Alumni: Martina Freyenmuth
  • Monat: Alumni des Monats Januar 2020
  • Position/Job: Manager Sport Services Infront Sports & Media AG
  • Statement: Es hat mich fasziniert, so viele Leute aus verschiedensten Bereichen kennenlernen zu dürfen.
  • Profilbild Alumni:
  • Kurzvorstellung Alumni:

    Vor zwölf Jahren gelang Martina Freyenmuth nach ihrem Studium in Tourismus Management in die Sportbranche. Vier Jahre lang arbeitete sie im grössten Fussballstadion der Schweiz (St. Jakob-Park) als Eventmanagerin und half mit, diverse nationale und internationale Fussballspiele zu organisieren. Später wechselte sie in die Skibranche zu Rossignol. Seit nun fünf Jahren arbeitet Martina Freyenmuth in Zug für die Firma Infront Sports & Media, dem weltweit führenden Anbieter im Bereich Sportmarketing. Sie war vier Jahre lang im Namen der FIFA für deren TV-Rechtehalter aus ganz Südamerika verantwortlich und besuchte aus diesem Grund unzählige FIFA-Turniere rund um den Globus. Neben dem Fussballbusiness arbeitete sie auch an einigen Tour de Suisse-Events, HAMMER Series, Eishockey-Weltmeisterschaften sowie an diversen Handball-Europameisterschaften mit. Nach einem internen Stellenwechsel ist Martina Freyenmuth jetzt hauptsächlich für die Vermarktung des DFB Pokals, der International Ice Hockey Federation (IIHF) sowie der European Handball Federation (EHF) verantwortlich.

  • Interview:
    • Frage: Frage 1: Frau Freyenmuth, Sie sind schon seit einer gefühlten Ewigkeit im Sportbereich tätig. Was fasziniert Sie an dieser Branche?, Antwort:

      Ich habe schon als Kind davon geträumt eines Tages in der Sportbranche arbeiten zu dürfen. Ich glaube für mich gibt es kein emotionaleres, aufregenderes und lebhafteres Umfeld als dieses Arbeitsgebiet. Genau das fasziniert und begeistert mich immer wieder aufs Neue.

    • Frage: Frage 2: Sie durften bereits viele Erfahrungen sammeln. Wieso haben Sie sich dennoch für die Weiterbildung zur zertifizieren Sportmanagerin an der Universität St. Gallen entschlossen?, Antwort:

      Es gab einige Gründe, weshalb ich mich für diese Weiterbildung entschlossen hatte. Zum einen war es schon zehn Jahre her seit meinem Abschluss an der Fachhochschule. Es war Zeit, mich mal wieder mit einer Weiterbildung zu beschäftigen. Ein anderer Grund war natürlich auch der hervorragende Ruf des Lehrgangs. Für mich war die Praxisnähe ein entscheidendes Kriterium.

    • Frage: Frage 3: Was ist Ihnen vom CAS Sportmanagement-Programm besonders positiv in Erinnerung geblieben?, Antwort:

      Es hat mich fasziniert, so viele Leute aus verschiedensten Bereichen kennenlernen zu dürfen. Jede(r) Teilnehmer(in) hat eine spannende Perspektive in die Weiterbildung eingebracht. Und doch hatte ich das Gefühl, dass sich schon nach wenigen Tagen eine sehr eingespielte und harmonierende Gruppe bildete. Das fand ich sehr schön zu beobachten.

    • Frage: Frage 4: Wie war der Umgang unter den Kommilitonen und mit den Lehrenden?, Antwort:

      Der Umgang war sehr freundschaftlich, hilfsbereit und bereichernd. Ich kam mit Themen und Leuten in Kontakt, die ich wohl sonst nie so angetroffen hätte. Auch der Spass kam nie zu kurz.

    • Frage: Frage 5: Viele Ihrer Mitstudierenden sind in unterschiedlichsten Sportvereinen/-verbänden tätig. Kommt für Sie in naher Zukunft ein Engagement auf Vereinsseite ebenfalls infrage?, Antwort:

      Ich habe jetzt gerade einen Moment lang über diese Frage nachgedacht und kann sie momentan nicht mit einem klaren JA oder NEIN beantworten. Ich denke ein Engagement in einem Verein wäre sicher nie auszuschliessen. In naher Zukunft kann ich es mir aber nicht vorstellen. Ich habe mit der Firma Infront einen Arbeitgeber gefunden, welcher fast alle Sportarten (Winter und Sommer) und Bereiche abdeckt. Genau diese Vielseitigkeit macht meine Arbeit und mein Umfeld so speziell und einzigartig. Von daher könnte ich mir momentan keinen perfekteren Arbeitgeber vorstellen.

    • Frage: Frage 6: Wie können wir uns das, was Sie tun, vorstellen?, Antwort:

      Meine momentanen Hauptgebiete sind Fussball (DFB/ DFB Pokal), Handball (EHF Euro's) sowie Eishockey (IIHF Weltmeisterschaft). Ich bin mitverantwortlich, dass diverse Werbemittel und Werbeträger vor Ort am Event X korrekt umgesetzt werden. Das heisst wir sind für alle marketing- und sponsorenbezogenen Themen zuständig (z. B. LED-Banden, Pressewände, Floor Stickers, Give-Aways etc.). Wir müssen gewährleisten, dass die Rechte der Sponsoren erfüllt und auch geschützt werden.

    • Frage: Frage 7: Wie sind Sie zu Ihrer heutigen Aufgabe gekommen?, Antwort:

      Ich hatte sicherlich grosses Glück und habe mich zur richtigen Zeit am richtigen Ort beworben.

    • Frage: Frage 8: Durch den Lehrgang erhielten Sie Einblicke in einen der grössten Fussballvereine der Welt. Welche Erkenntnisse nehmen Sie für Ihren beruflichen Alltag mit?, Antwort:

      Mich hat fasziniert, was alles dahintersteckt, um ein erfolgreiches Unternehmen resp. einen Verein führen zu können. Ich habe mir vorgenommen genau diese "Vielseitigkeit" in meinem Alltag zu sensibilisieren. Es geht auch bei mir nicht nur darum, vor Ort am Event "live" dabei sein zu können, obwohl das natürlich das Schönste ist. Es sind vielmehr auch andere Aufgaben im Hintergrund, die mit einem Event/Sport direkt nicht viel zu tun haben, jedoch auch wesentlicher Bestandteil des Gesamterfolges sind. Das versuche ich mir bewusster vor Augen zu führen.

    • Frage: Frage 9: Wir starten nun ins Jahr 2020, das mit diversen sportlichen Höhepunkten einiges zu bieten hat. Auf welchen Grossanlass freuen Sie sich am meisten?, Antwort:

      Ein erstes Highlight, die Handball-Europameisterschaft 2020, wo ich auch vor Ort mithelfen durfte, ist leider bereits schon wieder Geschichte. Ein anderes folgt Ende des Jahres mit der EHF Euro der Damen. Diese Handball-Events bieten so unheimlich viel Spektakel, Spannung und Emotionen. Doch für mich persönlich wird wohl die Eishockey WM im eigenen Land zum absoluten Höhepunkt, nicht nur im Jahr 2020 sondern wohl in meiner bisherigen Laufbahn im Sport. Als riesengrosser Eishockeyfan erfüllt sich für mich ein grosser Kindertraum im eigenen Land so nahe am Geschehen mit dabei sein zu dürfen. Und insbesondere freut es mich, dass das diesjährige Alumni-Event der Sportmanagement-Weiterbildung im Rahmen der Eishockey-Weltmeisterschaft durchgeführt wird.

       

      Vielen Dank für die spannenden Einblicke, Frau Freyenmuth!

2020-02 Marcus Steegmann

  • Name des Alumni: Marcus Steegmann
  • Monat: Alumni des Monats Februar 2020
  • Position/Job: Sportlicher Leiter Viktoria Köln
  • Statement: Ich empfehle die Weiterbildung allen, die ihrer Karriere und Persönlichkeit einen grossen Impuls geben möchten - unabhängig vom Alter, den gemachten Erfahrungen und der Funktion.
  • Profilbild Alumni:
  • Kurzvorstellung Alumni:

    Marcus Steegmann, Teil einer sportbegeisterten Grossfamilie mit sechs Geschwistern, begann seine fussballerische Laufbahn einst mit sechs Jahren bei TuS Blau-Weiss Königsdorf. Immer mit dem Traum Bundesliga zu spielen wechselte er mit zwölf Jahren zum 1. FC Köln, wurde Jugendnationalspieler, doch der Durchbruch beim 1. FC blieb ihm verwehrt. So landete er nach einem einjährigen Wechsel zum Hamburger SV bei Borussia Dortmund, wo sich nicht nur sein Traum verwirklichte, Bundesliga zu spielen, sondern auch beim wohl grössten deutschen Derby Borussia Dortmund gegen Schalke mit auf dem Rasen zu stehen. Weitere Stationen waren der VfR Aalen, SpVgg Unterhaching, TuS Koblenz, SV Darmstadt 98 und schlussendlich Viktoria Köln, wo er seine Karriere im Alter von 35 Jahren beendete.

    Während seiner Karriere schloss der vierfache Familienvater ein Sport- und Fussballmanagementstudium ab und absolvierte den MBA in Unternehmensführung und Finanzmanagement. Im Frühjahr 2018 nahm er dann an der Sportmanagement-Weiterbildung der Uni St. Gallen teil und ist nun seit Juli 2018 Sportlicher Leiter bei Viktoria Köln, mit denen er im vergangenen Sommer von der Regionalliga in die dritthöchste Liga in Deutschland aufstieg.

  • Interview:
    • Frage: Frage 1: Herr Steegmann, Sie haben während Ihrer aktiven Karriere bereits ein Sport- und Fussballmanagementstudium abgeschlossen und absolvierten den MBA in Unternehmensführung und Finanzmanagement. Wie brachten Sie das alles unter einen Hut?, Antwort:

      Naja, als Fussballspieler ist es nicht so, dass man keine Zeit hat. Ich habe es immer als willkommene geistige Abwechslung zum Trainings- und Spielbetrieb gesehen.

    • Frage: Frage 2: Sie wurden 2004 um ein Haar zum Derbyhelden, als Sie für Ihren damaligen Verein Borussia Dortmund fast den Siegestreffer im grossen Derby gegen Schalke 04 erzielten. Können Sie uns diesen Moment beschreiben?, Antwort:

      Ich kann mich noch sehr gut an den Tag erinnern. An diesem 5. Dezember 2004 lief die 68. Spielminute als ich für Marc-André Kruska eingewechselt wurde und den Rasen des Dortmunder Fussballtempels betreten durfte. An jenem Tag ging für mich ein lang gehegter Traum in Erfüllung: Ich war beteiligt am Revierderby zwischen Borussia Dortmund und Schalke 04 — als Fussballspieler der Borussia auf dem Feld vor 83 000 Menschen, die bei meiner Einwechslung lauthals meinen Namen skandierten. Die Story ist jedoch noch nicht zu Ende erzählt: Es lief die Endphase des Spiels. Ich bekomme von der damaligen Dortmund-Legende Tomas Rosicky einen Eckball direkt auf die Stirn serviert und treffe leider nur die Latte. Die Geschichte hielt für uns schliesslich kein gutes Ende bereit: Wir verloren 0:1. Trotzdem denke ich an die zwei Jahre beim BVB sehr gerne zurück und empfinde grosse Dankbarkeit!

    • Frage: Frage 3: Für viele Sportler ist der Tag 1 nach der aktiven Fussballkarriere eine enorme Umstellung. Wie haben Sie diesen Schritt gemeistert?, Antwort:

      Das ist auf jeden Fall kein leichter Schritt. Es gibt aus meiner Sicht kein Patentrezept. Mir hat sicherlich geholfen, dass ich „nebenbei“ studiert habe und mit Franz-Josef Wernze (Mäzen von Viktoria Köln und geschäftsführender Inhaber der ETL Gruppe) einen grossen Förderer an meiner Seite habe.

    • Frage: Frage 4: Sie haben den Sportmanagement-Lehrgang 2018 absolviert. Worin lag Ihre persönliche Motivation, die Weiterbildung zu absolvieren?, Antwort:

      Ich hatte vorher vor allem im Fernstudium von zu Hause aus studiert. Deshalb wollte ich einen direkten Kontakt zu den Professoren und Mitstudierenden. Andererseits wollte ich nochmals praxisnah, sehr aktuell und speziell auf das Themenfeld «Sportmanagement» ausgerichtet eine Weiterbildung machen, die mir zudem die Möglichkeit bot, mein Netzwerk mit sehr spannenden Kontakten aus der Sportbranche zu erweitern.

    • Frage: Frage 5: Wie unterschied sich die Sportmanagement-Weiterbildung an der Universität St. Gallen von Ihren bisherigen Abschlüssen?, Antwort:

      Wie vorher schon angedeutet, waren die vorherigen Abschlüsse vor allem im Selbststudium erarbeitet. Bei dieser Weiterbildung waren es vier Präsenzwochen, die auch die Persönlichkeitsentwicklung zum Ziel hatten. Zudem schätzte ich den Austausch mit den anderen Teilnehmern … und nicht zu vergessen die enorm hohe Qualität der Referierenden.

    • Frage: Frage 6: Derzeit sind Sie sportlicher Leiter von Viktoria Köln (3. Liga in Deutschland). Können Sie uns Ihren Tätigkeitsbereich erläutern? Neben der Hauptaufgabe der Kaderzusammenstellung wird es bestimmt noch weitere Aufgaben geben?, Antwort:

      Klar sind die Kaderplanung in Verbindung mit dem Aufbau der Scoutingabteilung und die Zusammenstellung des Trainer- und Funktionsteams zentrale Aufgaben. Aber auch die Planung von Trainingslagern, Testspielen und der tägliche Austausch mit dem Trainerteam und der Mannschaft sind Bestandteil meines Aufgabengebiets. Und nicht zuletzt ist man natürlich Ansprechpartner für Spielerberater und Medien.

    • Frage: Frage 7: Durch den Lehrgang erhielten Sie einen Einblick in einen der grössten Sportvereine in Europa. Welche Parallelen, aber auch Unterschiede, sehen Sie im Managementbereich zwischen Ihrem Verein und dem FC Schalke 04?, Antwort:

      Grundsätzlich ist die Arbeit in der Sache die gleiche. Den grössten Unterschied sehe ich in der Möglichkeit, durch mehr Manpower, den Spezifikationsgrad in der Arbeit und damit die Professionalität weiter zu erhöhen. Dies führt natürlich auf der anderen Seite auch zu mehr Komplexität und evtl. auch längeren Entscheidungsprozessen. Hinzu kommt natürlich die nicht zu vergleichende weltweite Medienpräsenz und Strahlkraft von Schalke 04 mit den entsprechenden Herausforderungen.

    • Frage: Frage 8: Ihre Erfolge mit Viktoria Köln bleiben nicht unbeachtet und führen unvermeidlich dazu, dass Sie auch bei grösseren Fussballvereinen auf dem Zettel stehen. Ein denkbarer nächster Schritt für Sie?, Antwort:

      Zunächst mal bin ich sehr dankbar, dass mir bei Viktoria Köln diese Chance gegeben wurde. Uns ist jetzt mit dem Aufstieg in die 3. Liga der erste grosse Schritt gelungen. Wir haben hier in Zukunft aber noch einiges vor. Entscheidend wird sein, wie schnell sich der Verein weiterentwickeln kann, um auch höhere Ziele anzupeilen.

    • Frage: Frage 9: Momentan ist das Bewerbungsfenster für die Weiterbildung 2020 offen. Wem würden Sie mit dem Hintergrund Ihrer Erfahrungen den Studiengang empfehlen?, Antwort:

      Allen, die ihrer Karriere und Persönlichkeit einen grossen Impuls geben möchten – unabhängig vom Alter, den gemachten Erfahrungen und der Funktion. Insbesondere erachte ich die Weiterbildung auch für gestandene Führungskräfte als sehr inspirierende und lehrreiche Reise.

       

      Vielen Dank für die spannenden Interview, Herr Steegmann!

2022-07 Marco Bruni

  • Name des Alumni: Marco Bruni
  • Monat: Alumni des Monats Juli 2022
  • Position/Job: Leiter Athletenentwicklung Rollstuhlsport Schweiz
  • Statement: Der Sport mit seinen Athleten soll eine treibende Kraft für die Zukunft unserer Gesellschaft und ein Vorbild für die Jugend sein.
  • Profilbild Alumni:
  • Kurzvorstellung Alumni:

    Als normaler Junge mit etwas mehr Energie als die anderen Klassenkammeraden war Marco Bruni in jungen Jahren schon vom Sport begeistert. Er war in drei verschiedenen Sportvereinen und hat als 10-jähriger schon mehr als 15 Stunden in der Woche trainiert oder besser gesagt Spass am Sport gehabt. Skifahren, Fussball, Windsurfen, Tennis, Schwimmen, Langstreckenlaufen & Skateboarden – es gibt kaum eine Sportart, die Marco Bruni nicht ausprobiert und teils auch wettkampfmässig verfolgt hat. So stand er im Alter von 14 Jahren im Ski-Juniorenkader als er zusätzlich das Snowboarden entdeckte. Plötzlich war der Leistungssport nebensächlich und Bruni wollte nur noch Windsurfen, Surfen und Snowboarden.

    Die Ausbildung zu einer Treuhand-Berufslehre hat gerade noch reingepasst in den engen Sportkalender und anschliessend sollte er in Zürich studieren. So weit kam es jedoch nicht – von 1991 bis 2014 übte er vom Snowboardlehrer und -experten bis zum Snowboard Freestyle-Nationaltrainer verschiedene Positionen aus und das Studium hatte keinen Platz mehr. Nach vier Weltmeistertiteln und einer olympischen Goldmedaille 2014 mit Iouri Podladtchikov war der Höhepunkt der Trainerkarriere erreicht und Bruni wollte sich neu orientieren.

     

    Sport und Business

    Neben dem Job als Trainer war Marco Bruni vermehrt im Athletenmanagement tätig. Seit 2010 betreut er fünf verschiedene Sportler. Neben den Sponsoringverträgen ist es ihm ein grosses Anliegen die Athleten auch auf ihrem Karriereweg zu begleiten. Nach dem Gewinn der Olympiamedaille 2014 interessierte ihn aber auch immer mehr die Welt ausserhalb des Sportes und insbesondere was die Wirtschaft vom Hochleistungssport lernen kann. Ein guter Bekannter gab ihm die Chance in seinem Unternehmen Coachingaufgaben zu übernehmen und anstelle von Snowboardskills, Geschäftsprozesse & Dienstleistungen zu analysieren. 2017 wollte Bruni aber zurück in den Sport und schrieb sich auch aufgrund dessen für die Sportmanagement-Weiterbildung an der Universität St. Gallen ein. Durch einen Kurzauftrag mit seinem langjährigen Erfolgsathleten Iouri Podladchikov für die Olympischen Spiele 2018 in Korea, die Projektverantwortlichkeit für den Waveup Surfpark in Regensdorf und die Stelle als Leistungssportchef des schweizerischen Surfverbandes war er wieder mitten im Sportgeschehen. Seit dem 1. September 2019 darf Bruni nun die wundschöne Aufgabe als Leiter Athletenentwicklung für den Rollstuhlsport Schweiz wahrnehmen. Diese Stelle beinhaltet die Leitung des nationalen Leistungszentrums für Rollstuhlsport, die Leitung der Sportakademie sowie die Leitung des Nachwuchses.

2021-06 Peter Evers

  • Name des Alumni: Peter Evers
  • Monat: Alumni des Monats Juni 2021
  • Position/Job: Sportfunktionär / ehem. Präsident SC Paderbordn
  • Statement: Die verschiedenen Professoren vermitteln ihre Inhalte sehr anwendungsbezogen und schaffen so einen grossen Mehrwert für die Teilnehmer.
  • Profilbild Alumni:
  • Kurzvorstellung Alumni:

    Peter Evers ist im deutschen Profifussball kein unbekannter Name. Nach seinem Betriebswirtschaftsstudium an der Universität Paderborn, das er im Mai 1993 als Diplom Kaufmann abschloss, kam er im Rahmen von diversen Management-Tätigkeiten häufig mit dem Fussballbusiness in Kontakt. Im Jahr 2006 wurde er dann in den Aufsichtsrat des SC Paderborn berufen. Nach diesem zweijährigen Mandat wurde Peter Evers 2008 zum Vizepräsidenten und ein Jahr später zum Präsidenten des SC Paderborn gewählt. Im Jahr 2009 durfte Peter Evers sogleich den Aufstieg in die 2. Bundesliga miterleben.

    Nach einer Zwischenstation bei Rot Weiss Ahlen war er von 2013 bis 2015 als Berater des Präsidiums vom FC Rot-Weiss Erfurt tätig. Im Jahr 2015 nahm Peter Evers zudem sein Studium zum zertifizierten Sportmanager (HSG) auf, welches er im darauffolgenden Sommer erfolgreich abschloss.

  • Interview:
    • Frage: Frage 1: Sie haben im Juli 2016 den Sportmanagement-Lehrgang erfolgreich abgeschlossen. Welche Erinnerungen verbinden Sie mit der Weiterbildung?, Antwort:

      Ich durfte nette, interessante und sympathische Kommilitonen aus den unterschiedlichsten Sportarten kennenlernen. Die Themen der jeweiligen Dozenten waren allesamt anspruchsvoll, abwechslungsreich und kurzweilig. Gleichwohl war es täglich ein intensives und straffes Programm.

    • Frage: Frage 2: Sie durften bereits viele Erfahrungen im Sportbereich sammeln. Wieso haben Sie sich dennoch für die Weiterbildung zum zertifizieren Sportmanager an der Universität St. Gallen entschlossen?, Antwort:

      Die verschiedenen Professoren vermitteln ihre Inhalte sehr anwendungsbezogen und schaffen so einen grossen Mehrwert für die Teilnehmer. So konnte ich persönlich z. B. im Modul "Verhandlungstaktik" meine eigenen Verhandlungsstrategien und -techniken weiterentwickeln.

      Hinsichtlich des Teilnehmerfelds war es ein interessanter Mix aus ehemaligen Profisportlern, Offiziellen, aber auch Experten aus der Wirtschaft und insbesondere aus dem Marketing.

    • Frage: Frage 3: Als Präsident hört man des Öfteren Kritik an der eigenen Person, wie gingen Sie damit um?, Antwort:

      Grundsätzlich kann man mit pragmatischer Kritik umgehen und auch berechtigte Kritik von Sponsoren und Fans annehmen. Das gehört einfach zum Geschäft und ist das Salz in der Suppe. Es soll ja auch so sein, dass die Fans montags bei der Arbeit diskutieren. Das gehört einfach zur Fankultur und drückt deren Leidenschaft aus. Leider hat sich insbesondere in den sozialen Medien eine sehr bedenkliche Kultur entwickelt. Immer mehr werden Sportler, Schiedsrichter und Verantwortliche beschimpft und beleidigt. Nicht selten wird sogar zur Gewalt aufgerufen. Daher ganz deutlich: Kritik gehört jederzeit dazu, aber bitte sachlich fair und mit offenem Visier!

    • Frage: Frage 4: Wie behält man den Spass an der Arbeit bei so hohen Erwartungen und Druck von aussen?, Antwort:

      Der Druck von aussen wird deutlich stärker. Man darf nicht immer alles lesen und persönlich an sich heranlassen. Einfach auch mal Kritik sportlich sehen und schmunzeln. Wichtig ist auch, sich selbst Fehler einzugestehen. Man entscheidet in bestimmten Situationen nach bestem Wissen und Gewissen. Sollte sich die Situation ändern muss man umdenken und Alternativen wählen.

    • Frage: Frage 5: Was würden Sie vor dem Hintergrund Ihrer Erfahrungen als ehemaliger Präsident eines deut-schen Fussballvereins unseren Studierenden beziehungsweise den zukünftigen Sportmanagern mit auf den Weg geben?, Antwort:

      Das Wichtigste ist, zu seinen Entscheidungen zu stehen und ein nachhaltig verlässlicher Partner zu sein. Diese Eigenschaften sprechen sich herum und werden sich langfristig immer durchsetzen. Das Profigeschäft wird immer schnelllebiger. Manchmal lockt eine gute Position oder ein gutes Geschäft mit hohem einmaligen Ertrag. Man sollte sich aber stets hinterfragen, ob es das wirklich wert ist. Wenn man Entscheidungen oder Versprechen getroffen und abgegeben hat, sollte man dazu stehen. Niemals darf die Gier das Hirn zerfressen!

    • Frage: Frage 6: Stichwort „umsetzen“: Welches sind Ihre ganz persönlichen Learnings? Gibt es konkrete Bereiche, in denen Sie heute sicherer oder kompetenter auftreten?, Antwort:

      Ich denke, ich habe durch das Modul „Verhandlungstaktik“ viel über die Festsetzung meiner Verhandlungsziele gelernt. Man muss auch Kompromisse eingehen und sollte nicht seine Forderungen gänzlich durchsetzen wollen.

    • Frage: Frage 7: Viel Lob, viel Ehr' - doch gibt es aus Ihrer Sicht auch Inhalte, die im Rahmen der Weiterbildung zu kurz kamen, jedoch essenziell für eine Managementfunktion im Sportbereich sind?, Antwort:

      Es wird im Profigeschäft täglich veränderte Rahmenbedingungen geben, auf die man sich neu einstellen muss. Natürlich ist es auch für den Lehrgang wichtig, aktuelle Themen wie die Entwicklung der 50+1 Regel in Deutschland oder den eSport zu beleuchten. Der Gaming-Markt wird so gigantisch sein, dass man ihn jetzt nicht verpassen darf. Deshalb ist es für den Lehrgang natürlich von Vorteil, wenn man ihn in Zusammenarbeit mit einem professionell geführten Bundesligaverein wie der FC Schalke 04 durchführt. Der FC Schalke 04 ist meiner Ansicht nach in diesen Bereichen sehr fortschrittlich und deshalb ein besonders interessantes Beispiel für die Studierenden.

    • Frage: Frage 8: Im Jahr 2010 erlangten Sie zudem die Lizenz zum FIFA- und DFB-lizenzierten Spielervermittler. Mit welchen Zielen war diese Prüfung verbunden?, Antwort:

      Es hat mich gereizt, mich noch einmal so intensiv auf eine Prüfung vorzubereiten wie früher beim Examen. Ausserdem habe ich als Präsidiumsmitglied des SC Paderborn oft Verhandlungen mit Spielervermittlern geführt. Ich wollte mich deshalb in die andere Seite hineinversetzen und besser vorbereitet sein. Zudem gibt es auch bei dem DFB und der FIFA ständig neue Regularien, die man kennen und umsetzen sollte.

    • Frage: Frage 9: Wie sehen Sie die Entwicklungen auf dem Spielervermittlermarkt?, Antwort:

      Die Entwicklungen werden immer dynamischer. Es wird immer mehr Geld in einen nahezu unendlich wachsenden Markt investiert. Die Ablösesummen und Gehälter der Spieler werden durch Erlöse aus den Pay-TV Verträgen und Merchandising weiter explodieren. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis der erste Spieler für eine Ablösesumme über 250 Millionen Euro transferiert wird. Die neuen Fussballmärkte in China, Indien und Russland haben ein beinahe unerschöpfliches Potential.

      Man stelle sich vor, ein Chinese wird Stammspieler beim FC Bayern München. Dann würde die Nachfrage nach seinen Trikots in die Höhe schiessen.

      Vielen Dank für das interessante Gespräch, Herr Evers!

2020-11 Florian Backhaus

  • Name des Alumni: Florian Backhaus
  • Monat: Alumni des Monats November 2020
  • Position/Job: Senior Head of Media Rights & Business Development Sport1
  • Statement: Der Inhalt, der uns vermittelt wurde, war absolut relevant und die Dozenten hochklassig.
  • Profilbild Alumni:
  • Kurzvorstellung Alumni:

    Nach einem Bachelorstudium in Betriebswirtschaft an der Universität Passau absolvierte Florian Backhaus ein Sportmanagement Master Programm an der University of Technology Sydney/Australien.

    Nach einigen Praktika im Sportbusiness-Bereich (u. a. VFL Wolfsburg & Hamburger SV / Sportfive) begann Florian seine berufliche Laufbahn Anfang 2015 bei der „Constantin Medien AG“ (heute „Sport1 Medien AG“) im Bereich Business Development / M&A. Mitte 2016 folgte der interne Wechsel zur Sport1 GmbH und dort in den Bereich „Medienrechte“. Kern des Aufgabenbereichs ist hier die Teilnahme an umfangreichen Ausschreibungen von TV-Rechten wie der UEFA Europa League oder deutschen Fussball Bundesliga.

    Seit 2017 hat sich Florian zudem immer mehr mit dem Thema «eSports» beschäftigt, das bei Sport1 seit mehreren Jahren kontinuierlich ausgebaut und weiterentwickelt wird. In seiner aktuellen Rolle als „Senior Head of Media Rights & Business Development” kümmert sich Florian neben der Rechteakquise auch zentral um das interne Projektmanagement der eSports-Aktivitäten.

    Nach einigen ersten „Gehversuchen“ mit digitaler Berichterstattung und Live-Übertragungen im Free-TV, gründete Sport1 Anfang 2019 mit „eSports1“ den ersten linearen 24/7 eSports Pay-TV Kanal im deutschsprachigen Raum samt zugehöriger App.

    Im November 2020 vollzieht Sport1 den nächsten Schritt in dieser Entwicklung und verbreitet mit dem linearen eSports-Angebot erstmals ein Medienangebot ausserhalb des deutschsprachigen Kernmarktes.

  • Interview:
    • Frage: Frage 1: Herr Backhaus, Sie hatten in jüngeren Jahren bereits einen Sportmanagement-Master abgeschlossen. Dennoch haben Sie zusätzlich die Management-Weiterbildung an der Universität St. Gallen absolviert. Was hat Sie dazu bewogen?, Antwort:

      Das Angebot des CAS Sportmanagement an der Universität St. Gallen stand für mich persönlich gar nicht in direkter «Konkurrenz» zu meinem Sportmanagement Master Abschluss. Zum einen lag dieser bereits einige Jahre zurück und zum anderen war dort die Zusammensetzung von Dozenten und Kommilitonen in keiner Weise mit dem CAS zu vergleichen. Ausserdem bin ich überzeugt, dass man nur durch neuen Input und neue Reize offen für Weiterentwicklung und Innovation bleibt.

      Meine (hohen) Erwartungen an neue Impulse und Kontakte wurden über die vier Modulwochen bei weitem übertroffen.

    • Frage: Frage 2: Welche Erinnerungen verbinden Sie mit unserer Weiterbildung?, Antwort:

      Mit der CAS Sportmanagement Weiterbildung verbinde ich eine einmalige Zeit und Erfahrung. Der Inhalt, der uns vermittelt wurde, war absolut relevant und die Dozenten hochklassig.

      Aber über all dem steht die einmalige Gruppe, die sich in allerkürzester Zeit zu einer wahnsinnig engen Gemeinschaft zusammengefunden hat und es auch mir als jüngstem Teilnehmer nie schwer gemacht hat.

      Vor meiner Abreise zur vierten und letzten Modulwoche sagte mir meine Frau, dass sie Sorge hat, ich würde in ein «Loch fallen» wenn die Weiterbildung abgeschlossen ist, da ich über die letzten Monate immer so auf die nächste Modulwoche und das Wiedersehen mit der ganzen Gruppe entgegengefiebert habe. Diese Sorge, wenn auch am Ende unbegründet, spricht für sich.

    • Frage: Frage 3: Als Senior Head of Media Rights & Business Development sind Sie insbesondere für die Rechteakquise für die Sport1-Plattform sowie die eSports-Aktivitäten verantwortlich. Welche Entwicklungen durften Sie in diesen Bereichen miterleben?, Antwort:

      Während meiner Zeit bei Sport1 durfte ich an zahllosen Medienrechte-Ausschreibungen teilnehmen, die sich von Fussball, Eishockey und Motorsport bis hin zu Wrestling und eSports erstreckten. Insbesondere die Teilnahme an Ausschreibungen der deutschen Fussball Bundesliga (alle 4 Jahre) sowie der UEFA Europa League (alle 3 Jahre) sind hier besonders hervorzuheben.

      Im Bereich eSports hat Sport1 in den letzten Jahren eine spannende und erfolgreiche Reise hinter sich. Nach über einem Jahr Planung und Vorbereitung ist es uns Anfang 2019 gelungen, mit «eSports1» einen neuen, linearen 24/7 Pay-TV Kanal in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu gründen und erfolgreich zu verbreiten.

    • Frage: Frage 4: Diesen Monat vollzieht Sport1 den nächsten Schritt und intensiviert sein Engagement mit der Internationalisierung des eSports Kanals weiter. Wie kam es zu dieser Entscheidung?, Antwort:

      Auf Basis der erfolgreichen Entwicklungen unseres deutschsprachigen Produkts und insbesondere des «Proof of Concept» für unser Businessmodell, entstand Ende 2019 die Idee, unser Produkt auch ausserhalb des deutschsprachigen Raums zu verbreiten.

      Grundsätzlich sind solche pan-europäischen Vorhaben insbesondere mit Blick auf die Medienrechte sehr komplex, weil diese oft sehr fragmentiert über den Kontinent in einzelnen Ausschreibugen vergeben werden. Im Bereich eSports war es uns aber möglich, mit mehreren globalen Playern wie der ESL, Dreamhack und der NBA entsprechende Vereinbarungen zu treffen und damit die Grundvoraussetzung für eine internationale Verbreitung zu schaffen.

    • Frage: Frage 5: Welcher Mehrwert steckt aus Ihrer Sicht für Sportvereine im Bereich eSports?, Antwort:

      eSports bietet vielen Vereinen die Aussicht auf eine enge Bindung zur jungen Zielgruppe, die im Kerngeschäft über die letzten Jahre sicher schwieriger geworden ist.

      Gleichzeitig erfordert dieser Weg signifikante Investitionen, denn die vergangenen Jahre lehren, dass ein halbherziges Engagement in diesem Feld mehr Schaden als Nutzen stiftet. Die Vereine sehen sich oft der Herausforderung gegenüber, diese Investitionen gegenüber den langjährigen Fans zu begründen bzw. zu rechtfertigen. Diese «kritischen» Fans in die (Weiter-)Entwicklung des Vereins miteinzubeziehen und dabei eine erfolgreiche Kommunikations-Strategie umzusetzen, gehört zu den grössten Herausforderungen für die Vereine.

    • Frage: Frage 6: Gibt es Sportvereine, die im Bereich «eSports» besonders gut aufgestellt sind?, Antwort:

      In Deutschland sticht hier für mich Schalke 04 heraus – was sich auch durch die Eindrücke der Weiterbildung noch einmal bestätigt hat.

      Schalke hat früh entschieden, sich dem eSports zu öffnen und ernsthaft in den Gesamtverein und seine Strukturen einzubinden. Kein anderer Verein in Deutschland hat so professionelle Strukturen im eSports geschaffen und neben «FIFA» auch in «League of Legends» investiert.

    • Frage: Frage 7: Welchen Eindruck konnten Sie vom Verein FC Schalke 04 gewinnen?, Antwort:

      Der Blick hinter die Kulissen eines solch grossen Vereins war eine einmalige Erfahrung. Zum einen durch die hochrangigen Dozenten aus dem Verein, zum anderen durch die Blicke hinter die Kulissen der Veltins-Arena. Das Duell gegen «die dritte Mannschaft» von S04 auf einem Trainingsplatz der Knappenschmiede war für mich als begeisterter Fussballer ein besonderes Highlight.

    • Frage: Frage 8: Wem empfehlen Sie den Studiengang?, Antwort:

      Der Studiengang kommt in meinen Augen für sehr viele Personengruppen in Frage – was im Kehrschluss auch zu der herausragenden Zusammensetzung der Teilnehmer führt:

      Zum einen ist es für jeden aus dem Sportbusiness hochinteressant andere Aspekte und Blickwinkel dieser Branche kennenzulernen. Zum anderen bietet es ehemaligen Profisportlern ein erstklassiges Rüstzeug für den Übergang nach der aktiven Karriere. Und zu guter Letzt bietet die Weiterbildung Quereinsteigern einen schnellen Zugang zu Branchen-Know-how und ein hervorragendes Netzwerk als Kickstart für eine Karriere im Sport-Business.

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    • Frage: Frage 9: Wo sehen wir Florian Backhaus in fünf bis zehn Jahren?, Antwort:

      Mit Sicherheit noch im Sportbusiness – vermutlich sogar im «eSports-Business».

      Vielen Dank für das interessante Interview, Herr Backhaus!

2020-12 Pascale Berclaz

  • Name des Alumni: Pascale Berclaz
  • Monat: Alumni des Monats Dezember 2020
  • Position/Job: Direktorin BE! Tourismus AG
  • Statement: Ich glaube an lebenslanges Lernen und an die Erfahrung. Wir füllen im Laufe des Lebens unseren Rucksack und ich bin überzeugt, dass mein heutiges Handeln und Wirken im Berufsalltag eine Summe des angeeigneten Wissens und der Erfahrung ist.
  • Profilbild Alumni:
  • Kurzvorstellung Alumni:

    Als Mitinhaberin und Verantwortliche «Strategie und Beratung» einer Berner Kommunikationsagentur, konnte die sportbegeisterte Pascale Berclaz spannende Mandate aus der Sportbranche wie beispielsweise für die BSC Young Boys, den Bezug des damals neu erbauten Stade de Suisse, Swiss Olympic und für das Bundesamt für Sport leiten und begleiten. Es folgte ein Engagement als Vize-Präsidentin des Verwaltungsrates des damaligen Challenge League Clubs FC Biel/Bienne, mit dem erinnerungswürdigen Marsch nach Sion in den Cup-Halbfinal, wo Pascale Berclaz Initiantin der medial stark aufgenommenen Idee war, die dem «Underdog» aus dem Seeland viel Sympathien im ganzen Land einbrachte.

    Selbstredend nahm sie die 120 km nach Sion auch unter ihre eigenen Füsse. Es folgte ein Sportartenwechsel vom Fussball ins Eishockey, das sie auch heute noch gerne als Zuschauerin verfolgt. Als Marketing Direktorin des EHC Biel/Bienne und Verwaltungsrätin der Stars of Sports (Gastronomie & Events) AG übernahm Pascale die spannende und herausfordernde Aufgabe, die sich im Bau befindende neue Tissot Arena für den EHC Biel/Bienne im Bereich Hospitality & Sponsoring in Betrieb zu nehmen und für den Club gewinnbringend zu vermarkten. Der EHC Biel/Bienne hat auch dank des neuen Stadions in den letzten Jahren mit zwei Halbfinalqualifikationen und der Teilnahme in der Champions League sportlich eine Hausse erlebt.

    Heute ist sie Tourismusdirektorin für den Ferienkanton Bern. Auch in ihrer aktuellen Tätigkeit gibt es viele Schnittstellen zum Sport insbesondere auch zu Sportgrossevents wie z. B. die Ski-Weltcuprennen Adelboden und Wengen, die Beach Volleyball Major Series in Gstaad oder den Iron Man in Thun. Auch die Promotion des weitläufigen sportlichen Angebots und kleineren Events für Gäste aus aller Welt, die sich an attraktiven Aktivitäten wie Biken, Skifahren, Wandern und vielem mehr in einem der schönsten Schweizer Kantone erfreuen, gehört zu ihrer vielseitigen und spannenden Tätigkeit.

  • Interview:
    • Frage: Frage 1: Frau Berclaz, Sie waren eine gefühlte Ewigkeit im Sportbusiness tätig. Nun sind Sie Direktorin bei BE! Tourismus AG, der Dachmarketingorganisation des Kantons Bern. War diese neue Stelle ein bewusster Entscheid raus aus der Sportbranche?, Antwort:

      Für mich kamen zwei Branchen in Frage, die mich interessieren und auch meinen Leidenschaften entsprechen: Reisen und Sport. Beides konnte ich nun realisieren und sozusagen das Hobby zum Beruf machen. Das die beiden Bereiche viele Gemeinsamkeiten haben, wie z. B. bei den Skirennen, die die schönsten Bilder aus dem Berner Oberland auf der ganzen Welt zeigen, macht es umso besser.

    • Frage: Frage 2: Sie sind nun seit über zwei Jahren Tourismusdirektorin für den «Urlaubskanton» Bern. Wie können wir uns das, was Sie nun machen, vorstellen?, Antwort:

      Unsere Aufgabe ist es, das vielseitige Angebot sowohl für Freizeit- als auch für Businessgäste des Kantons Bern angefangen bei der Haupstadt, der Uhrenmetropole Biel, über die Berge wie dem weltberühmten Jungfraujoch, aber auch all die schönen Gegenden wie das Emmental oder unsere Seen und Flüsse unseren Gästen bekannt und beliebt zu machen. Und dies im In- und Ausland. Zudem nehmen wir auch eine Koordinations- und «Enabling»-Funktion innerhalb und mit den einzelnen Destinationen wahr, bündeln gemeinsam Wissen und Innovationen und setzen dann touristische Projekte für die gesamte Region um.

    • Frage: Frage 3: Welche Herausforderungen bringt die COVID-19-Pandemie in Hinsicht auf Ihre aktuelle Tätigkeit mit sich?, Antwort:

      «Agilität» ist das Wort der Stunde. Die Rahmenbedingungen in der Schweiz aber auch in unseren Auslandsmärkten ändern momentan fast täglich. Die Tourismusbranche wurde sehr hart getroffen von der Pandemie. Insbesondere auch in den Städten, wo sie fast zum Erliegen gekommen ist. Es war ein sehr herausforderndes Jahr für alle Akteure. Niemand von uns hat das jemals zuvor erlebt.

    • Frage: Frage 4: Sie hatten bereits mehrere Funktionen im Sportbusiness. Woher kommt Ihre Leidenschaft für den Sport?, Antwort:

      Die liegt wohl in den Genen. Sport war schon immer meine grosse Leidenschaft. Die Emotionen aber auch der Wettbewerb und das Erlebnis sind einzigartig. Der Sport verbindet Menschen.

    • Frage: Frage 5: Die Universität St. Gallen führt den Sportmanagement-Lehrgang mit einem grossen Fussballverein durch. Inwiefern ist diese Kooperation für jemanden wie Sie, die auch ein grosses Interesse für andere Sportarten aufweist, interessant?, Antwort:

      Viele Inhalte lassen sich auch auf andere Sportarten anwenden und übertragen. Zudem waren auch zahlreiche Praxisreferenten aus anderen Sportarten vertreten. Und was den Lehrgang besonders macht: die hervorragende und sportartenübergreifende Zusammensetzung des Teilnehmerfelds. Ich konnte auch sehr viel von den Mitstudierenden lernen.

       
    • Frage: Frage 6: Momentan sind Sie nicht mehr direkt im Sportbereich tätig. Können Sie die erlernten Erkenntnisse trotzdem in Ihrem Berufsalltag anwenden?, Antwort:

      Ich glaube an lebenslanges Lernen und an die Erfahrung. Wir füllen im Laufe des Lebens unseren Rucksack an Wissen und ich bin überzeugt, dass mein heutiges Handeln und Wirken im Berufsalltag eine Summe des angeeigneten Wissens und der Erfahrung ist. Aus diesem Grund bin ich sehr glücklich, dass ich die Sportmanagement-Weiterbildung absolviert habe.

    • Frage: Frage 7: Wem empfehlen Sie den Studiengang?, Antwort:

      Führungs- und Nachwuchskräften im Sport. Ex-Sportler/innen, die ins Sportmanagement wechseln und Quereinsteigern, die in absehbarer Zeit im Sportbusiness Fuss fassen wollen. Es hilft aber auch jeder Führungskraft in der Privatwirtschaft, da hochaktuelle Management- und Führungsthemen mit spannenden Sportbeispielen erarbeitet werden.

    • Frage: Frage 8: Einer Ihrer Mitstudenten war der zweifache Schweizer Sportler des Jahres Fabian Cancellara. Wie war es für Sie, mit einer so bekannten Persönlichkeit aus dem Sport zu studieren?, Antwort:

      Fabian und ich stammen aus der gleichen Region und waren auch häufig zusammen mit anderen joggen während den Modulwochen. Wir hatten nun auch in meiner neuen Funktion beruflich bereits wieder Berührungspunkte. Es war interessant von seinen Erfahrungen zu profitieren und seine Sicht auf die Prozesse in erfolgreichen Sportteams und - organisationen zu hören.

      Vielen Dank für das interessante Interview, Frau Berclaz!

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