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Roger Gemperle


Alumni des Monats November 2024
Chief Marketing Officer ZSC Lions AG 

Roger Gemperle begann seine Sportmarketing Karriere 2001 bei der Vermarktungsagentur V+FAG für Sportwerbung (später Sportfokus AG). Dort war er als Verkaufsleiter für die Vermarktung der BSC Young Boys zuerst noch im alten Wankdorf, danach im Neufeld und schlussendlich im neuerbauten Wankdorf zuständig. Zum Schluss seiner 6-jährigen Tätigkeit bei V+F arbeitete er auch für die Vermarktung des FC Zürichs. 2007 wechselte Roger dann zu Ringier, wo er die Stelle als KAM SPORT Magazin übernahm. Nachdem der Verlag sich entschloss, das SPORT Magazin nicht mehr zu produzieren war Roger Gemperle für die Vermarktung der Sport Specials der Blick Gruppe und unter anderem auch für die Euro 2008 Specials zuständig. 2009 kam dann das Angebot der ZSC Lions für die neu geschaffene Stelle als Leiter Kommunikation / Marketing-Services. In dieser Zeit absolvierte er diverse Weiterbildungen bis hin zum Eidg. Marketing-und Kommunikationsleiter sowie 2019 auch das CAS-Sportmanagement an der HSG. Seit 2017 ist Roger der Chief Marketing Officer der gesamten ZSC Lions Organisation, welche die ZSC Lions, GCK Lions und den GCK/ZSC Lions Nachwuchs umfasst. Mit dem Einzug in die Swiss Life Arena im Herbst 2022 und der entsprechenden Transformation der ZSC Lions vom Eishockey Club zu einem KMU übernahm Roger auch die Marketingaufgaben der Swiss Life Arena.

Frage 1: Roger, du hast deine Karriere 2001 bei der Vermarktungsagentur V+F AG begonnen. Was hat dich damals an der Sportvermarktung besonders fasziniert und wie sahen deine ersten Herausforderungen aus?

Bevor ich bei V+F AG startete, arbeitete ich bei der IBM und dachte, dass meine berufliche Zukunft bei der IT liegt. Als ich dann angefragt wurde, ob ich mir vorstellen könnte in der Vermarktung zu arbeiten, wusste ich zuerst nicht, ob ich das wirklich kann. Ich wollte aber schon immer im Sportbereich arbeiten und sah diese Möglichkeit als grosse Chance an, um im Sportbereich Fuss zu fassen.

Frage 2: Im Laufe deiner Karriere hast du für verschiedene Vereine wie die BSC Young Boys und später den FC Zürich gearbeitet. Wie bist du mit den unterschiedlichen Anforderungen dieser Clubs umgegangen und welche Lehren hast du daraus gezogen?

Dazu muss ich sagen, dass ich die meiste Zeit meiner 6 Jahren bei V+F für den BSC Young Boys gearbeitet habe. Dort war es sehr spannend, den Weg vom altehrwürdigen Wankdorf zur Übergangslösung Neufeld bis hin zum damaligen Stade de Suisse zu gehen. Das war spannend, weil man etwas komplett von null auf aufbauen konnte. Der Unterschied war damals auch, dass YB zu dieser Zeit noch nicht so erfolgreich war wie in den letzten Jahren, und der FCZ in meiner Zeit Meister wurde und Champions League spielen konnte. Das hat man dann auch in den Anforderungen und Erwartungen gemerkt.

Frage 3: 2007 bist du zu Ringier gewechselt und hast dort die Vermarktung für Sport-Specials übernommen. Was waren für dich die grössten Unterschiede zwischen der Arbeit bei einer Sportvermarktungsagentur und in einem Medienverlag?

Ringier war und ist eine Vermarktungsmaschine. Hier ging es hauptsächlich um Anzahl Anrufe (Kontakte), Termine und schlussendlich Abschlüsse. Schlussendlich ist es auch bei der Sportvermarktung das gleiche Ziel, aber es ist ein Unterschied, ob man ein Printprodukt vermarktet oder ein Fussball-oder Eishockey Club. Hier spielen die Emotionen eine grössere Rolle.

 

Frage 4: Als Leiter Kommunikation und Marketing-Services bei den ZSC Lions hast du ab 2009 die Marketingstrategie mitgestaltet. Was waren deine Hauptziele in dieser Rolle und wie hast du das Marketing weiterentwickelt?

Zu dieser Zeit wurde gerade der Bereich Multimedia immer wichtiger. Neben den bewährten Massnahmen wie Out of Home, Print, war es immer wichtiger, einen möglichst guten Online-Auftritt zu haben und so eigentlich mit allen Medien präsent zu sein, um eine möglichst hohe Reichweite und damit potenzielle neue Fans und Sponsoren anzusprechen.

Frage 5: Seit 2017 bist du als Chief Marketing Officer für die gesamte ZSC Lions Organisation tätig. Welche Strategie verfolgst du, um die Markenbotschaft der ZSC Lions für Fans, Sponsoren und den Nachwuchsbereich einheitlich und überzeugend zu kommunizieren?

Im Hinblick auf die Eröffnung der Swiss Life Arena als eigenes Stadion resp. Zuhause und der damit verbundenen Digitalisierung und Aufbauorganisation, geriet der gesamthafte Blick auf die Organisation in den Fokus. Die Dachkampagne «De Z isch meh» läutete einen 360-Grad-Blick auf die Lions ein, der die Organisation in allen Facetten zeigen soll. Die ZSC Lions sind nicht nur einfach ein Profiteam, das Jahr für Jahr um den Meistertitel im Eishockey kämpft. Sie sind mehr als das und bieten mit den GCK Lions in der zweithöchsten Liga und einem riesigen Nachwuchs die ganze Palette vom Spitzen- bis zum Breitensport an. Dasselbe gilt für die Frauenabteilung, die je ein Team in der höchsten und zweithöchsten Liga sowie ein reines Mädchenteam in der dritthöchsten Liga stellt. Die Organisation übernimmt eine grosse gesellschaftliche Verantwortung. Genauso wie die ZSC Lions in der Swiss Life Arena ihr eigenes Zuhause fanden, finden in der Lions-Organisation alle Hockeyspielerinnen und Hockeyspieler ihr Zuhause. Und genau so sollen die ZSC Lions intern und extern positioniert werden (Content-Strategie). Dies viel stärker wie zuvor, als das eigene Zuhause gefehlt hatte und das Zusammengehörigkeitsgefühl entsprechend noch nicht so ausgeprägt vorhanden gewesen war. Für die Positionierung übernimmt die Kommunikation eine Schlüsselrolle.

Der Sport ist und bleibt das Kerngeschäft der Lions-Organisation. Aber allein durch ihn tut sich ein breites Themenfeld auf, das kommunikativ berücksichtig resp. begleitet werden muss (z.B. Ticketing, Catering, Merchandising, Vermarktung). Und mit der eigenen Swiss Life Arena, die nebst Eishockeyspielen auch andere Sportveranstaltungen, Corporate Events sowie Veranstaltungen von Sponsoren im Portfolio haben will, kam 2022 ein ganz neues Themenfeld für die Kommunikation dazu.

 

Frage 6: Mit der Eröffnung der Swiss Life Arena hat sich vermutlich vieles stark verändert. Welche Rolle hat das Marketing bei der Einführung dieser Arena gespielt, und wie hat sich dadurch das Fanerlebnis entwickelt?

Es hat sich sehr viel für uns verändert. Bis zur Eröffnung der Swiss Life Arena waren wir ein reines Eishockeyunternehmen, danach dann ein Eishockeyunternehmen und ein Betreiber einer Arena. Somit war das Marketing nicht mehr nur für die Lions-Organisation zuständig, sondern neu auch für die Swiss Life Arena. Das primäre Ziel war die Bekanntheit der Swiss Life Arena zu steigern, und zwar nicht als Arena der ZSC Lions, sondern vor allem als Eventlocation. Viele Entscheidungsträger wissen bis heute noch nicht, dass man in der Swiss Life Arena nicht nur Eishockey schauen, sondern auch Events von 6 – 12'000 Besuchenden durchführen kann. Da arbeiten wir daran.

Beim Fanerlebnis ging es vor allem um die ganze Emotionalisierung. Hier wollten wir klar, dass man merkt, wer hier zu Hause ist, ohne aber alles blau-weiss-rot zu bemalen, sondern dies so umzusetzen, damit wir keine Fremdevents von grossen Firmen aufs Spiel setzen. So zum Beispiel, wenn alle Stühle blau wären und dann z.b. Vaudoise einen Event machen möchte, bei denen grün eine grosse Rolle spielt.

Frage 7: Du hast 2019 den CAS Sportmanagement an der HSG abgeschlossen. Wie hat diese Weiterbildung deine Perspektive auf die Sportbranche verändert (und wie hat das Gelernte deinen Arbeitsansatz als CMO beeinflusst?)

Ich wollte unbedingt noch eine Ausbildung mit Fokus Sportmanagement machen. Bei den ZSC Lions hatten vor mir Edgar Salis und Stefan Wälchli diese Ausbildung absolviert und sie mir empfohlen. Mir hat vor allem die breite an Themen gefallen, die doziert wurden. Ich konnte eigentlich von allen Sachen etwas mitnehmen, das mir geholfen hat. Vor allem aber war der Austausch und die Lektion von Prof. Dr. Dr. h.c. Torsten Tomczak sehr inspirierend. 

 

 

Frage 8: Was hat dir während der CAS-Sportmanagement-Weiterbildung am besten gefallen und gibt es ein Erlebnis oder eine Erkenntnis, die dir besonders in Erinnerung geblieben ist?

Mir hat vor allem die positive Stimmung, welche von Anfang an geherrscht hat, sehr gefallen. Es war ein miteinander und menschlich sehr wertvoll. Ich habe noch mit sehr vielen Teilnehmenden meines Jahrgangs regelmässigen Kontakt. Dazu kommen die sehr kompetenten Dozenten, welche es sehr gut verstanden haben, die Themen den Studierenden in einer guten Art weiterzugeben.

Frage 9: Abschliessend: Nach über 20 Jahren im Sportmarketing: Gibt es ein Projekt oder einen Moment, der dir besonders in Erinnerung geblieben ist und dich nachhaltig geprägt hat?

Ich schätze sehr, dass ich in dieser Zeit schon einiges miterleben durfte. Ob das die Eröffnung des Stade de Suisse ist, die Meisterschaften mit den ZSC Lions (2012, 2014, 2018, 2024), der Sieg in der Champions Hockey League (2009), der Sieg im Victoria Cup gegen die Chicago Blackhawks (2009) oder der Einzug in die Swiss Life Arena verbunden mit dem 1. Meistertitel im 7. Spiel zu Hause (2024), nachdem die anderen jeweils auswärts waren. Wenn ich mich für etwas entscheiden müsste, wäre es wohl der 1. Meistertitel 2012 in Bern, welcher 2.5 Sekunden vor Schluss erkämpft werden konnte. Diese Emotionen, das zum ersten Mal zu erleben, waren unbeschreiblich.

 

Vielen Dank für das spannende Interview, lieber Roger!

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