Marc Bator
Marc Bator gehört zu den bekannten deutschen Fernsehgesichtern. Mehr als ein Jahrzehnt Sprecher der ARD Tagesschau, der erfolgreichsten Nachrichtensendung im deutschen Fernsehen. Derzeit arbeitet er für die Mediengruppe ProSiebenSat.1 als Anchorman. Der ausgebildeter Redakteur verfügt über mehr als fünfundzwanzig Jahren Erfahrung als Nachrichtensprecher, Moderator und Voice-Over-Artist.
Sport ist ein elementarer Bestandteil im Leben von Marc Bator: Im Privaten ohnehin, jedoch auch zu allen Zeiten seiner Karriere spielte der Sport eine entscheidende Rolle. Sechs Jahre gehörte Marc Bator zum Redaktionsteam von ran-Sat.1 Fussball – in den neunziger Jahren schauten dort jedes Wochenende bis zu sieben Millionen Menschen die Bundesliga. Bator war Teil der Stadionshow des Hamburger SV, er arbeitete als Gastkommentator im Rahmen der Radsportberichterstattung der ARD. 2014 gründete er TEAMVISION – ein Unternehmen für Management und Marketing im professionellen Sport, das den Fokus auf die Betreuung von Spitzenathleten legt. Bator arbeitet als Berater und Verhandlungsführer. Im Jahr 2018 absolvierte er aus diesem Grund das CAS Sportmanagement an der Universität St. Gallen.
Der Wunsch, im Radio zu moderieren, bestand seit meiner frühesten Kindheit, das Fernsehen kam später dazu. In den Medien zu arbeiten - für mich faszinierend! Der Wirtschaftszweig war über Jahrzehnte stark, derzeit schwächelt er etwas.
Dass sich auf meinem beruflichen Weg immer wieder Berührungspunkte zum professionellen Sport ergeben haben, kann wohl kein Zufall sein - ich bin Sohn einer Sportlehrerin und Trainerin, da kann man die Leidenschaft für den Sport nicht verbergen. TEAMVISION habe ich gegründet, nachdem ich der ARD Tagesschau den Rücken gekehrt habe. Ich wollte mich verändern, etwas Neues wagen. Und ich habe gemerkt, dass ich damit Erfolg haben könnte.
Ich moderiere die Nachrichten nicht nur, ich muss mich auch redaktionell vorbereiten, d. h. ich schreibe meine Moderationen selbst, die Auswahl der Themen besprechen wir in Konferenzen gemeinschaftlich. Das betrifft unsere tägliche Hauptnachrichtensendung um 19:55 Uhr als auch Spezialsendungen wie politische Sommerinterviews.
Ich bin in der glücklichen Lage, dass ich beide Tätigkeiten unabhängig voneinander ausüben kann. Und ich bin sehr dankbar dafür. Mein Fernsehengagement lässt mir die notwendige Flexibilität. Zudem bin ich bei TEAMVISION nicht alleine, hier arbeitet inzwischen ein kleines Team aus Sport- und Marketingspezialisten erfolgreich zusammen.
Schwer, diesen in wenige Worte zu fassen. Unser Bestreben ist es, Athleten stark und unabhängig machen, sie sollen auf ihrem Weg lernen, unternehmerisch zu denken, um auch nach der Karriere im Sport erfolgreich zu bleiben. Im Wesentlichen begleiten wir unsere Klienten jedoch, damit sie ihre sportlichen Leistungen optimal wertschöpfen können.
Ich wollte mein Wissen vertiefen und suchte nach einem wissenschaftlichem Fundament. Sportmanagment ist ja eine Summe aus vielen Teilen. Die Hochschule St. Gallen ist für ihren herauragenden Ruf bekannt, ich war sehr gespannt auf die Inhalte und Referenten.
Meine Erwartungen wurden während der Weiterbildung mehr als erfüllt. Der Zertifikatslehrgang war das, wonach ich suchte. Im Grunde profitiere ich bis heute davon. Vor allem die Verbindung aus Wirtschaftswissen, Managementprozessen und vielen «Case Studies» aus dem Sport, machen denn Studiengang so wertvoll.
Den einen oder anderen Spitzensportler kannte ich persönlich, da war die Freude über das Wiedersehen gross. Was deren Teilnahme so wertvoll macht, ist die Sicht des Sportlers auf die Prozesse im modernen Sportbetrieb. Diese Innenansichten kann man nicht lernen und erfahren, das geht nur, wenn man Sport selbst professionell betrieben hat.
Ich hatte es vorhin bereits angedeutet: unternehmerisches Denken und Handeln, Wissen um wirtschaftliche Zusammenhänge, das Entwickeln von Persönlichkeitsstärke – und deren Vermittlung in kleinen Dosen, dazu der Lerneffekt aus eigenen Erfahrungen. Ich bin überzeugt, dass solche Prozesse bereits während der aktiven Laufbahn positive Reflexe auslösen und Verhalten im Wettkampf verbessern kann. In der zweiten Karriere muss man diese Skills dann idealerweise optimieren. Und es kann sinnvoll sein, sich frühzeitig Gedanken um das «danach» zu machen.
So gesehen, stehe ich ja bereits mit beiden Beinen in beiden Welten. Ich glaube, dass ich persönlich sehr davon profitiere, dass ich neben meiner Tätigkeit in den Medien über die Alternative im Sport verfüge. Hier haben sich schöne Möglichkeiten für mich entwickelt. Die Weiterbildung an der Hochschule St. Gallen war ein wichtiger Baustein. Und über allem steht, dass ich ProSiebenSat.1 sehr dankbar über das langjährige Vertrauen bin. Ich wünsche mir, dass alles noch lange so bleibt wie es jetzt ist.
Vielen Dank für das spannende Interview, lieber Marc!