Florence Schelling , OLY
Sport und Management - zwei Fach- bzw. Interessensgebiete, die den Werdegang von Florence Schelling prägen. Zuerst jahrelang immer getrennt voneinander, mit dem Studium an der HSG dann vereint. Als Florence Schelling 4 Jahre alt ist, steht sie zum 1. Mal als Eishockeyspielerin im Tor. Das Feuer für diesen Sport ist entfacht und stellt den Startschuss einer Wahnsinnskarriere dar. Sie repräsentierte die Schweizer Nationalmannschaft an 4 Olympischen Spielen sowie 11 Weltmeisterschaften und gewann dabei jeweils einmal eine Bronzemedaille. Dabei erhielt sie auch individuelle Auszeichnungen: Während der Weltmeisterschaft 2012 sowie den Olympischen Spielen 2014 wurde sie jeweils als beste Torhüterin sowie in das All-Star-Team der Turniere gewählt, wobei sie 2014 zusätzlich als wertvollste Spielerin ausgezeichnet wurde. Als weltbeste Torhüterin standen Florence Schelling die Türen in Amerika, Kanada und Schweden offen, wo sie nicht nur Eishockey spielen, sondern gleichzeitig auch ihr Studium in Angriff nehmen sowie Arbeitserfahrung sammeln konnte: Neben einem Bachelor in Science of Business Administration an der Northeastern Universität in Boston konnte sie im Anschluss an der Linköping Universität in Schweden den Master of Science in Business Administration erlangen. Beruflich hat Florence Schelling in verschiedenen Positionen und Unternehmen wie Ernst & Young, Molson Coors, Europa-Park und RUAG-Space gearbeitet. Bereits zwei Mal verband sie dabei Eishockey mit dem Beruf: Als Business Developerin arbeitete sie beim Internationalen Eishockeyverband, während sie später als Sportchefin beim SC Bern tätig war. Weiterentwicklung war dabei schon immer ein wichtiger Kernwert von Florence Schelling. So bildete sie sich auch berufsbegleitend weiter und schloss den CAS-Sportmanagement an der Universität St.Gallen ab. Besonders sich in den Bereichen Sport und Management weiterzuentwickeln, ein weiteres Netzwerk aufzubauen sowie ähnlich gesinnte Personen kennenzulernen waren dabei ihre Hauptmotivationen. Diese wurde dabei zu 100% erfüllt: Durch ihre Weiterbildung an der HSG konnte Florence Schelling ihre fachliche und soziale Expertise erweitern und hierdurch weitere Meilensteine in ihrer Karriere angehen. Heute ist Florence Schelling Focus Finder: Durch privates Coaching oder Workshops in Firmen inspiriert sie andere positiv, hoch-ambitionierte Ziele sowie ungenutzte Potentiale zu erreichen. Zudem ist sie Verwaltungsrätin bei der Crowdfunding- und Media-Agentur «I Believe in You AG» und Generalsekretärin der Swiss Association of Ice Hockey Players (SAIP). |
Ja, das stimmt. Sie haben beide Eishockey gespielt und als die jüngste der Familie haben meine Eltern mich immer mitgenommen, als sie meine Brüder ins Training oder zu den Spielen gefahren haben. So habe ich die Sportart auch für mich entdeckt.
Meine Zeit in Boston an der Northeastern Universität war die beste Zeit überhaupt. Ich war 19, als ich meine Koffer in meinem Elternhaus gepackt habe und nach Amerika gezogen bin. So komplett auf mich selbst gestellt, konnte ich mich innert kurzer Zeit weiterentwickeln und neue Erfahrungen sammeln. Auch das Studium mit dem Eishockey auf höchstem Niveau zu verbinden war fantastisch. Ich konnte jeden Tag unter den besten Bedingungen trainieren und von einer Infrastruktur profitieren, von welcher ich nicht einmal zu träumen gewagt hätte. Obwohl es auch einige Herausforderungen gab, konnte ich an diesen immer wieder wachsen und bin dank dieser Zeit in Boston zu der Person geworden, die ich heute bin.
Die Olympischen Spiele in Sotschi, Russland und die WM in Burlington VT, USA sind die zwei Turniere, die mir besonders in Erinnerung bleiben. Beide unter anderem aufgrund des Gewinns von Bronzemedaillen, dennoch aus zwei komplett unterschiedlichen Erfahrungen.
Sotschi war durch und durch positiv und alles hat gepasst. Von unserer Leistung auf dem Eis und dem Teamspirit bis hin zum Wetter, der Unterkunft, dem Essen, usw. – es hat einfach alles gepasst. Und das Endresultat war dann das Tüpfchen auf dem i, die Bronzemedaille und für mich zusätzlich noch die Auszeichnung zur Wertvollsten Spielerin des Olympiaturniers.
Burlington war fast das komplette Gegenteil: Neben dem Eis hat wenig gepasst und es gab auch im Team immer wieder Unstimmigkeiten. Diese WM bleibt für mich besonders in Erinnerung, weil wir trotz allen Widrigkeiten unsere Leistung auf dem Eis erbringen konnten und einen Grundstein für den Erfolg von Sotschi zwei Jahre später gelegt haben .
Mit diesem Gedanken spielte ich schon seit vielen Jahren. Das erste Mal war es im Oktober 2014, als ich einen Girls’ Hockey Day organisierte und als Coach auf dem Eis war. Je öfter ich als Coach auf dem Eis stand und noch weitere neue Erfahrungen dazukamen (als Mentorin einer schwedischen Fechterin, Trainerin der U18-Nationalmannschaft, und zuletzt auch der SC Bern), umso intensiver wurde der Gedanke meiner heutigen Tätigkeit.
Obwohl meine Erfahrungen als Coach immer im Zusammenhang mit dem Sport waren, habe ich verschiedene Möglichkeiten bei meinem Arbeitgeber wahrgenommen und konnte so zum Beispiel selbst von einer Zusammenarbeit mit einem Coach profitieren oder mich in verschiedenen Mentoringprogrammen einbringen.
Nachdem ich meine Eishockeykarriere und mein Masterstudium abgeschlossen hatte, habe ich 2018 eine Ausbildung zum zertifizierten professionellen Coach (CPC) angefangen, welche ich 2021 erfolgreich abgeschlossen habe. Dieser Abschluss war dann gleichzeitig auch der Start in meine Selbständigkeit.
Ich möchte meine Kund/innen positiv inspirieren, Ihren optimalen Fokus zu finden, damit sie ihr volles Potential ausschöpfen können und ihre hoch-ambitionierten Ziele erreichen.
Sport ist eine Lebensschule und aus dieser Schule kann ich sehr viel für meine aktuelle Tätigkeit mitnehmen. Im Sport baut man in jungen Jahren schon Führungsqualitäten auf, die mit dem Aufstieg in höhere Stufen verfeinert werden. Durch den Sport habe ich auch weitere wichtige Qualitäten wie Kommunikation, Siegeswillen, unermüdliche Verfolgung meiner Ziele, Teamarbeit, Selbstlosigkeit, Einfühlungsvermögen, Umgang mit Misserfolg, Arbeitsmoral und Zeitmanagement aufgebaut.
Dies sind alles Qualitäten. die auch in der Arbeitswelt wichtig sind und an denen ich als Focus Finder mit meinen Kund/innen arbeiten kann.
Ich möchte heute besser sein als gestern und ich möchte morgen besser sein als heute. In meinen Augen hat man nie aufgehört sich weiterzubilden und aus diesem und vielen weiteren Gründen habe ich mich dazu entschieden, das CAS Sportmanagement zu absolvieren. Zudem hatte ich schon sehr viel Gutes von diesem CAS gehört und es wurde mir von verschiedensten Seiten empfohlen.
Heute - 2 Jahre später - bin ich nach wie vor überglücklich, dieses CAS absolviert zu haben, denn ich habe dabei viele grossartige Leute kennengelernt und mein Netzwerk in der Sportwelt erweitern können.
Wo soll ich anfangen? (lacht)
Ich sehe sehr viele Entwicklungsmöglichkeiten. Jeder Tag dient zur Weiterentwicklung! Ich arbeite mit so vielen verschiedenen Leuten und Unternehmen zusammen, da ist jede Zusammenarbeit auch für mich ein Mehrwehrt und bringt mich weiter.
Zudem bin ich als zertifizierter Professional Coach dazu verpflichtet, mich jährlich in verschiedenen Modulen des Coachings weiterzubilden. Auch bin ich in einer Gruppe von Peer Coaches, mit welchen ich mich einmal im Monat austausche und somit auch viel von diesen lernen kann.
Vielen Dank für das spannende Interview, liebe Florence!