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Valentin Altenburg


Alumni des Monats März 2021
Bundestrainer Hockey, Deutsche Hockey-Bund e. V.

Wir schreiben das Jahr 2014 – der damals 33-jährige Valentin Altenburg wird zum jüngsten Bundestrainer der deutschen Hockeygeschichte ernannt. Bereits im Alter von 25 Jahren stieg der heute 39-jährige Hamburger in das Trainergeschäft ein. Er durchlief verschiedene Stationen und wurde u. a. 2013 Europameister mit den Damen. Seine gute Arbeit blieb nicht unentdeckt und demzufolge wurde er ein Jahr später Cheftrainer der Herren, mit denen er 2016 die Bronze-Medaille an den Olympischen Sommerspielen in Rio holte. Zugleich war er in den Jahren 2015 und 2016 Trainer des indischen Profi-Teams in Mumbai, wo Hockey als die inoffizielle Nationalsportart gilt.

Auch nach seiner Cheftrainer-Tätigkeit bei den Herren blieb Valentin Altenburg dem Deutschen Hockey-Bund erhalten. In verschiedenen Funktionen konnte er weitere Erfolge wie den Europameister-Titel mit den Junioren oder die Hallen-Europameisterschaft 2020 mit den Herren feiern.

Neben all diesen sportlichen Verdiensten studierte Valentin Altenburg von 2003 - 2008 Betriebswirtschaftslehre mit den Schwerpunkten Organisationsmanagement und Internationales Management an der Universität Mannheim. Darauf folgte ein Masterstudium in Law and Business an der Bucerius Law School, Hamburg. Aber auch auf der sportlichen Schiene absolvierte er zahlreiche Aus- und Weiterbildungen. Neben diversen Trainerdiplomen besuchte er im Jahr 2018 unsere Sportmanagement-Weiterbildung zum zertifizierten Sportmanager HSG.

Valentin Altenburg ist auch durchaus dafür bekannt, dass er über den Tellerrand hinausschaut und sich in anderweitigen Projekten engagiert. Aufgrund seiner grossen Erfahrung als Trainer ist er an verschiedenen Hochschulen ein gern gesehener Referent für Themen wie Leadership, Personalentwicklung, Team- und Kulturentwicklung sowie wertschätzende Kommunikation. Dieses Wissen gibt er auch als Beratungsdienstleister an Unternehmen aus verschiedenen Branchen weiter.

Frage 1: Herr Altenburg, Sie wurden im Alter von 33 Jahren zum Bundestrainer der Männer berufen. Da gab es sicherlich Stimmen, die sagten, das sei zu früh. Wie sind Sie damit umgegangen?

Ich hoffe natürlich, dass es auch Stimmen gab, die gesagt haben, dass die Berufung viel zu spät gewesen sei (lacht). Aber im Ernst: Es kam für mich überraschend. Ich hatte nicht viel Zeit aufgeregt zu sein. Einen Tag nach der Berufung stand ein Fernseh-Team in meiner Wohnung die für die Dokumentation «Ecke, Schuss - Gold» mit mir gedreht haben und wollten von mir mit riesengrossen HD-Kameras in meinem unaufgeräumten Wohnzimmer wissen, wie ich das deutsche Hockey-Flagschiff zur Medaille führen will. Ich war also direkt drin im kalten Wasser.

Frage 2: Sie waren von 2014 bis 2016 Bundestrainer der Herrenhockeymannschaft und zugleich in den Jahren 2015 und 2016 Trainer des indischen Profi-Teams in Mumbai. Wie war das überhaupt möglich?

Die indische Hockeyliga, fand in einem kompakten Format über 6 Wochen zu Anfang des Jahres statt und damit in der Winterpause und Hallensaison hier in Deutschland. Für mich als Trainer eine «geile» Herausforderung. Dort werden die besten Spieler Indiens und der ganzen Welt für Geld in dein Team ersteigert und spielen dann 6 Wochen in Indien gegeneinander. Die Arbeit mit den besten Spielern aus zehn verschiedenen Ländern in meinem Team in Mumbai war kulturell und sportlich eine grossartige Entwicklungsmöglichkeit.

Frage 3: Wie haben Sie die sportlichen Strukturen in Indien wahrgenommen?

Der Sport spielt in Indien auch deshalb eine besondere Bedeutung, weil es durch ihn die Möglichkeit des sozialen Aufstiegs gibt. Für einige der grössten indischen Hockey-Talente haben wir bis zu 50’000 Euro gezahlt, damit sie in unser Team kommen. Dieses Geld erhalten die Spieler als ihr Gehalt für die Liga. Durch ihr sportliches Können verändert sich für diese Spieler und ihre Familie vieles. Und die Begeisterungsfähigkeit für den Sport insgesamt ist riesig. Die Stadien waren oft bis auf die letzten Plätze gefüllt. Es gibt grossartige Bilder von Hockey-Fans die auf die umliegenden Bäume klettern um live dabei zu sein. Und wenn ich mir die Fähigkeiten der indischen Spieler anschaue, dann komme ich aus dem Schwärmen nicht mehr raus. Es würde mich nicht überraschen, wenn sie in Tokio ein erfolgreiches Turnier spielen.

Frage 4: Sie durften neben der Herren- auch die Frauenmannschaft trainieren. Wie schätzen Sie die Entwicklung des Frauenhockeys ein?

Grossartig. Seitdem wir im Verband jeden Euro, der in die Herren investiert wird, auch in die Damen investieren, geht die Entwicklung steil nach oben. Jetzt macht sich die gute Jugendarbeit der letzten zehn Jahre bemerkbar. Und die deutschen Damen sind gemeinsam mit Holland Favorit auf die Goldmedaille.

Frage 5: Im Feldhockey stehen die Olympischen Spiele über allem. Man trainiert sozusagen vier Jah-re, um an einigen wenigen Tagen im Juli und August die Höchstleistung abzurufen. Wie sind Sie und Ihre Spieler mit diesem Druck klargekommen?

Der Druck ist immens. Und jeder hat seinen eigenen Umgang damit. Mir ist wichtig, dass ich mir selbst immer wieder klar mache, dass dieser Druck ein grosses Privileg ist. In Rio sind die Jungs besonders im Spiel um die Bronze-Medaille sensationell gut mit dem Druck umgegangen. 

Frage 6: Ihr sportlicher Ehrgeiz zieht sich auch durch die anderen Bereiche Ihres Lebens: In einem Interview konnte man lesen, dass es Ihr Ziel war, der schnellste BWL-Student zu werden, den die Universität Mannheim je gesehen hat. Wie kam es zu diesem Vorhaben und wieso gelang es dann doch nicht?

Haha, ja das war wirklich mal mein Ziel. Mannheim gilt ja als eine der besten und auch schwierigsten Universitäten für BWL im deutschsprachigen Raum mit Studenten aus der ganzen Welt. Und ich wollte der Schnellste sein. Dann habe ich gemerkt, dass mir das Studienleben grossen Spass bereit und noch ein bisschen mehr bietet als Finanzmathematik.

Frage 7: Sie haben schon diverse Aus- und Weiterbildungen sowie Trainerkurse besucht. Wie unter-schied sich die Sportmanagement-Weiterbildung an der Universität St. Gallen von Ihren bisherigen Abschlüssen?

Das CAS Sportmanagement in St. Gallen war für mich besonders gewinnbringend, weil sich die Inhalte und die Form der Vermittlung an gestandene Entscheidungsträger richtet. Ich habe daher sowohl aus den grossartigen Veranstaltungen als auch aus unserer Gruppe viel gelernt. Es wurde viel persönlicher und gemeinsamer, als ich es vorher erlebt und auch erwartet hatte. Wir waren in kürzester Zeit eine richtige Einheit, die zusammen gelacht und sogar miteinander geweint hat. Die Sportmanagement-Weiterbildung in St. Gallen geht definitiv auch unter die Haut.

Frage 8: Das Teilnehmerfeld setzt sich aus «Studierenden» aus verschiedenen Sportarten zusammen. Wie haben Sie diese Heterogenität in der Gruppe wahrgenommen?

Klar auf dem Papier heterogen, weil völlig verschiedene Hintergründe, Sportarten und Verantwortungsbereiche. Dadurch ist die Gruppe als solche bereits ein riesen Mehrwert. Gleichzeitig ist der gemeinsame Nenner der Sport. Und das treibt bei uns jeden an. Ich habe uns daher immer sehr geschlossen erlebt. Da muss auch an der Universität St. Gallen irgendjemand bei der Zusammenstellung ganz viel richtig machen.

Frage 9: Sie sind ein Mann, der gerne über den Tellerrand hinausschaut und engagieren sich auch im Bereich der Personalentwicklung bzw. in der Fortbildung von Trainern? Wie können wir uns das vorstellen?

Ich versuche da von den Experten verschiedener Fachrichtung zu lernen. So habe ich beispielsweise während des Lockdowns eine virtuelle Fortbildung für unsere Spitzentrainer/innen mit dem Futurium in Berlin organisiert. Das Futurium ist ein grossartiges Museum, das sich mit der Zukunft beschäftigt. Wir haben da von Zukunftsforschern gelernt, wie wir als Trainer über Szenariotechnik die Ungewissheit der Zukunft als Lösung verstehen können. Gerade in der heutigen Zeit mit so vielen Fragezeichen für das Sportgeschäft ist das ein wichtiges Handwerkszeug für Entscheidungsträger.

Ich selbst bin für zwei Jahre in eine Brennpunktschule gegangen und habe dort Grundschulkinder unterrichtet. Dort habe ich mehr über Führung und Leistungsentwicklung gelernt als in all meinem Jahren im Sport zusammen.

Frage 10: Sie werden auch immer wieder für Gastvorträge und Coaching-Dienstleistungen angefragt. Was können Sie vor dem Hintergrund Ihrer Erfahrungen weitergeben?

Ich werde oft für «emotionale Impulsvorträge» angefragt: «Kannst du nicht mal eine Stunde etwas zum Team erzählen. Wir arbeiten noch nicht gut genug zusammen». Wenn ich ehrlich bin, macht mir das Spass, gibt gutes Geld, aber verändert in aller Regel gar nichts. Ich leite daher viel lieber Workshops zu den Fragen:

Wie mache ich aus meinem Haufen eine Einheit?

Oder wie entwickle ich die Leistung in meinem Laden an der Konkurrenz vorbei?

Um für solche wichtigen Fragen Erfahrungen weiterzugeben, die auch einen nachhaltigen Nutzen stiften, braucht es gemeinsame Arbeitszeit. Viele Arbeitnehmer in Unternehmen und Kanzleien sind gut vergleichbar mit Leistungssportlern. Es ist enorm was sie leisten und viel zu oft werden sie dabei allein gelassen.

Frage 11: Nun noch eine letzte Frage … ein Running Gag in der Class of 2018: Wissen Sie unterdessen, was es mit der Sportart «Unihockey» auf sich hat? :-)

Haha, sehr gute Frage (lacht). Wenn man in Deutschland Hockey sagt, dann meint man automatisch Feldhockey. In der Schweiz wird unter Hockey auch das bei euch sehr beliebte Unihockey verstanden. Dieses kennen wir in Deutschland vor allem als Schul- und Uni-Sport. Ich gebe zu, dass ich die Bedeutung von Unihockey in der Schweiz völlig verkannt habe. Ein weiterer Beleg für die Wirksamkeit dieses tollen Weiterbildungsprogramms.

Vielen Dank für das spannende Interview, Herr Altenburg!

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